Der Krieg in der Ukraine hält weiter an und die jüngsten Drohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin sorgen für Besorgnis. Wie die FAZ berichtet, wertet Mychajlo Podoljak, Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Putins Worte als Ausdruck „absoluter Angst“. Podoljak erklärte gegenüber „Bild“, Putin versuche, den Westen einzuschüchtern und wolle den Krieg nur zu seinen Bedingungen beenden, um sich der Verantwortung für Kriegsverbrechen zu entziehen. Putin hatte zuvor in einer Ansprache erklärt, der Konflikt habe durch den Einsatz westlicher Langstreckenraketen gegen Ziele in Russland „Elemente eines globalen Charakters“ angenommen und mit Angriffen auf die Lieferländer gedroht.
Die militärische Lage bleibt angespannt. Wie die Tagesschau berichtet, liefern sich russische und ukrainische Truppen im Osten der Ukraine weiterhin heftige Gefechte. Der ukrainische Generalstab meldete eine hohe Anzahl von Angriffen. Gleichzeitig gibt es Berichte über einen ukrainischen Raketenbeschuss auf den von Russland besetzten Hafen von Berdjansk. Verteidigungsminister Boris Pistorius warnte laut Tagesschau vor einer anhaltenden Bedrohung für Europa durch die russische Kriegswirtschaft. Putin habe „längst vollständig auf Kriegswirtschaft umgestellt“, so Pistorius. Russland produziere in drei Monaten so viel Waffen und Munition wie die gesamte EU in einem Jahr.
Die Ukraine hat laut Reuters über 40 Prozent der ursprünglich eroberten russischen Gebiete in der Region Kursk wieder geräumt. Ein Mitglied des ukrainischen Generalstabs erklärte, die Ukraine kontrolliere nun etwa 800 Quadratkilometer des Gebiets. Der Feind verstärke seine Gegenangriffe. Man werde das Gebiet so lange halten, wie es militärisch sinnvoll sei.
Frankreich signalisiert der Ukraine die Erlaubnis zum Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet, wie die FAZ berichtet. Außenminister Jean-Noël Barrot erklärte, Kiew dürfe die von Paris gelieferten Raketen mit hoher Reichweite „in der Logik der Selbstverteidigung“ auch auf Russland abfeuern. Russland kritisierte die Äußerungen scharf und sprach von einem „Todesstoß“ für die Ukraine.
Präsident Selenskyj glaubt an ein mögliches Kriegsende im kommenden Jahr. Wie n-tv berichtet, äußerte er sich im Gespräch mit ausländischen Medienvertretern in Kiew zuversichtlich, dass es Möglichkeiten zur Beendigung des Krieges gebe. Er sei offen für Vorschläge von Führern afrikanischer, asiatischer und arabischer Staaten und wolle auch die Vorschläge des designierten US-Präsidenten Donald Trump hören.
Russland versucht, neue Soldaten mit dem Erlass privater Schulden zu locken. Wie die Tagesschau berichtet, hat Präsident Putin ein entsprechendes Gesetz unterzeichnet. Der Erlass von bis zu 10 Millionen Rubel (etwa 92.000 Euro) ist für diejenigen vorgesehen, die sich ab dem 1. Dezember für mindestens ein Jahr zum Kampf in der Ukraine verpflichten.
Die EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola drängt laut Tagesschau auf die rasche Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine. Dies sei auch die Position des EU-Parlaments. Es gebe breite Unterstützung für die Forderung, dass nach der Freigabe von US-Raketen für den Einsatz gegen Ziele in Russland die EU-Staaten dem Beispiel folgen müssten – auch Deutschland mit Taurus-Marschflugkörpern.
Das Pentagon geht davon aus, dass tausende nach Russland verlegte nordkoreanische Soldaten „bald“ in Kampfhandlungen gegen die Ukraine eintreten werden, wie die Tagesschau berichtet.
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