September 6, 2024
Jonathan Tah über Wechselgerüchte und die Herausforderungen als Profi

Jonathan Tah im Interview: „Am Ende leidet darunter der Spieler“

Jonathan Tah, der Innenverteidiger von Bayer Leverkusen und Nationalspieler, hat in einem aktuellen Interview seine Erfahrungen und Gedanken zu einem turbulenten Sommer geteilt, der von Wechsel-Spekulationen und einer Heim-EM geprägt war. In diesem Gespräch äußert er sich über die Herausforderungen, die mit den Gerüchten um seine Person verbunden sind, und erklärt seine Entscheidung, den Verein im kommenden Jahr zu verlassen.

Ein emotionaler Sommer

Der Sommer 2024 war für Jonathan Tah nicht nur durch die Heim-EM, sondern auch durch intensive Wechselverhandlungen mit dem FC Bayern München geprägt. In dem Interview betont er, dass die Spekulationen um seine Person eine große Belastung für ihn darstellten. „In manchen Momenten habe ich mich schon wie ein Spielball gefühlt“, so Tah. Diese Aussage verdeutlicht, wie sehr der Druck und die öffentliche Aufmerksamkeit auf ihm lasteten.

Die Entscheidung, Leverkusen zu verlassen

Tah bestätigte, dass er seinen Vertrag bei Bayer Leverkusen, der im Sommer 2025 ausläuft, nicht verlängern wird. „Ich habe dem Verein klar und offen kommuniziert, dass ich nicht bleiben möchte“, erklärte er. Die Vereinsführung habe ihn nach der letzten Saison gefragt, ob er seinen Vertrag verlängern oder den Verein verlassen wolle. Tah entschied sich für Letzteres, was zu einem intensiven Transferpoker führte.

Die Rolle des Spielers im Transferprozess

Im Gespräch äußert Tah, dass er alles in seiner Macht Stehende getan habe, um seine Wünsche klar zu kommunizieren. „Aber an diesem Punkt ist ein Spieler erst mal raus, danach müssen sich die Vereine einigen“, erläutert er. Dies führte dazu, dass die Verhandlungen zwischen Bayer Leverkusen und Bayern München nicht zum gewünschten Ergebnis führten. Trotz mehrerer Angebote kam es zu keiner Einigung, was für Tah eine frustrierende Situation darstellte.

Emotionen und Gerüchte

Tah wünscht sich, dass solche Prozesse rationaler ablaufen würden und weniger Emotionen im Spiel wären. „Es gab Gerüchte und Spekulationen – und am Ende leidet darunter der Spieler“, sagt er. Diese Aussage verdeutlicht die Schwierigkeiten, mit denen Spieler konfrontiert sind, wenn es um Transferverhandlungen geht. „Uns Spielern geht es hervorragend, nicht falsch verstehen, aber in so einer Situation ist man als Spieler abhängig und hat keine Kontrolle mehr“, fügt er hinzu.

Fokus auf die kommende Saison

Obwohl die Unsicherheiten über seine Zukunft an ihm nagen, betont Tah, dass er sich nun auf seine Aufgaben bei Bayer Leverkusen konzentrieren möchte. „Ich werde alles für Leverkusen geben“, versichert er. Seine Entscheidung, den Verein 2025 zu verlassen, sei für ihn klar und unverändert. Nach neun Jahren in Leverkusen, in denen er sowohl die Meisterschaft als auch den DFB-Pokal gewonnen hat, fühlt er, dass er alles erreicht hat, was er wollte.

Die kurze Karriere eines Fußballspielers

„Eine Fußballerkarriere ist kurz, und deshalb war es schon immer meine Vorstellung, alles rauszuholen, was möglich ist, alle Erfahrungen mitzunehmen“, erklärt Tah. Diese Perspektive zeigt, dass er bestrebt ist, das volle Potenzial seiner Karriere auszuschöpfen. Er erwähnt auch, dass es nicht nur das Angebot von Bayern München gab, sondern auch andere Optionen, die er in Betracht zog.

Das Verhältnis zu Bayer Leverkusen

Trotz der Schwierigkeiten, die mit den Wechselverhandlungen verbunden waren, betont Tah, dass er Bayer Leverkusen viel zu verdanken hat. „Ich werde bestimmt nicht mit dem Finger auf diesen Klub zeigen. Ich weiß, dass sie jetzt umgedacht haben und dass es ihnen wichtig ist, dass ich bleibe“, sagt er. Dies zeigt, dass er eine positive Einstellung gegenüber dem Verein hat, auch wenn die Verhandlungen nicht wie gewünscht verlaufen sind.

Ausblick auf die Zukunft

Die Frage, ob er letztendlich doch noch zu Bayern München wechseln wird, bleibt offen. Tah hat jedoch klargestellt, dass er seine Karriere in eine Richtung lenken möchte, die ihm die besten Möglichkeiten bietet. „Ich möchte einfach das Potenzial ausschöpfen, das in meiner Karriere steckt“, schließt er das Interview.

Insgesamt zeigt Jonathan Tah in diesem Interview, wie komplex und emotional die Welt des Fußballs sein kann, insbesondere wenn es um Transfers und die eigene Karriereplanung geht. Seine ehrlichen Worte bieten einen Einblick in die Herausforderungen, die Spieler in solchen Situationen meistern müssen.

Quellen: Süddeutsche Zeitung, Goal, Blick, Transfermarkt, ran.de

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