Die Olympischen Spiele 2024 in Paris bilden den kulminierenden Abschluss der beeindruckenden Karriere von Angelique Kerber, einer der herausragendsten deutschen Tennisspielerinnen der letzten zwei Jahrzehnte. Am 31. Juli 2024 trat sie im Viertelfinale gegen die chinesische Spielerin Qinwen Zheng an und erlebte ein dramatisches Duell, das in die Geschichte des Tennis eingehen wird. Trotz eines bemerkenswerten Kampfes musste sich Kerber nach über drei Stunden Spielzeit mit 6:7, 6:4, 6:7 geschlagen geben und verabschiedete sich somit ohne Medaille aus dem Turnier.
Kerber, die im Januar 2024 ihren 36. Geburtstag feierte, trat gegen eine fast 15 Jahre jüngere Gegnerin an, was in einem derart intensiven Sport wie Tennis nicht zu unterschätzen ist. Dennoch brachte die Erfahrung der ehemaligen Weltranglistenersten sie zurück ins Spiel, nachdem sie im ersten Satz zunächst in Rückstand geraten war. Der erste Satz war geprägt von zahlreichen Breaks auf beiden Seiten, und es war Kerber, die letztendlich den Tiebreak für sich entscheiden konnte. Nach 53 Minuten Spielzeit sicherte sie sich den ersten Satz mit 7:6.
Im zweiten Satz wendete sich das Blatt. Zheng, die als Nummer sechs gesetzt war, zeigte sich nun stark verbessert und profitierte von Kerbers Schwierigkeiten beim Aufschlag. Mit einer Quote von unter 40 Prozent bei ihrem ersten Aufschlag gelang es Zheng, Kerber zwei Mal zu brechen, was schließlich zur 6:4-Führung für die Chinesin führte. Beide Spielerinnen zeigten dabei Nerven, und der Druck war deutlich spürbar.
Der dritte Satz begann vielversprechend für Kerber, die schnell mit 3:1 in Führung ging. Doch die Partie blieb bis zum Schluss spannend. Zheng kämpfte sich zurück und egalisierte den Spielstand. Kerber, bekannt für ihren Kampfgeist, konnte jedoch bis zum 6:6 mithalten, bevor der Tiebreak die Entscheidung bringen musste. In diesem Moment schien Zheng die besseren Nerven zu haben und setzte sich schließlich mit 8:6 durch.
Obwohl sie das Turnier ohne Medaille verlassen musste, wird Kerber für ihren leidenschaftlichen Einsatz und ihre außergewöhnliche Karriere in Erinnerung bleiben. Nach dem Spiel äußerte sie: "Ich habe mein ganzes Herz auf dem Platz gelassen. Es ist vorbei, aber ich liebe Tennis und die Atmosphäre hier." Diese Worte spiegeln den Stolz und die Dankbarkeit wider, die sie für die Unterstützung ihrer Fans und die Möglichkeit, auf dieser großen Bühne zu spielen, empfindet.
Kerbers Karriere begann im Jahr 2003, als sie mit nur 15 Jahren in der Qualifikation eines ITF-Turniers in Berlin auftrat. Sie entwickelte sich zu einer der besten Spielerinnen weltweit und gewann insgesamt drei Grand-Slam-Titel: die Australian Open und die US Open im Jahr 2016 sowie Wimbledon im Jahr 2018. Mit ihrem Rücktritt nach den Olympischen Spielen endet eine Ära, die von zahlreichen Erfolgen und einer unerschütterlichen Hingabe zum Tennis geprägt war.
Kerber, die kürzlich Mutter geworden ist, plant, sich in Zukunft auf ihre Familie zu konzentrieren und eventuell neue Wege im Sport zu erkunden. Ihr Abschied aus dem Profisport ist nicht nur das Ende einer Karriere, sondern auch der Beginn eines neuen Kapitels in ihrem Leben.
Die Olympischen Spiele 2024 werden in die Geschichtsbücher eingehen, nicht nur wegen der sportlichen Leistungen, sondern auch aufgrund der emotionalen Abschiede, die viele Athleten mit ihren letzten Wettkämpfen verbunden haben. Kerbers Kampfgeist und ihre Erfolge werden für kommende Generationen von Tennisspielern als Inspiration dienen.
Angelique Kerber hat in ihrer Karriere nicht nur zahlreiche Titel gewonnen, sondern auch das Herz vieler Tennisfans erobert. Der dramatische Abschied im Viertelfinale der Olympischen Spiele ist ein würdiger Abschluss für eine Spielerin, die das deutsche Tennis über Jahre hinweg geprägt hat. Ihr Vermächtnis wird in der Sportwelt weiterleben, und ihre beeindruckenden Leistungen werden nicht vergessen werden.
