Entertainer Hape Kerkeling darf die Bundespressekonferenz wieder besuchen. Das mutmaßlich seit Jahrzehnten bestehende "Hausverbot" wurde zu seinem 60. Geburtstag aufgehoben, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) und andere Medien berichten. Im Radio Bremen Podcast „Hape Birthday“ wurde dem Komiker die Neuigkeit von Moderatorin Judith Rakers übermittelt. Der Vorsitzende der Bundespressekonferenz, ZDF-Journalist Mathis Feldhoff, erklärte in einer im Podcast abgespielten Nachricht: „Zu Ihrem 60. Geburtstag möchten wir Ihnen mitteilen, dass wir dieses Hausverbot nun aufheben.“ Kerkeling reagierte sichtlich erfreut und bezeichnete die Aufhebung als "ein ganz besonderes Geschenk", wie unter anderem der Spiegel berichtet.
Der Ursprung des "Hausverbots" liegt über 30 Jahre zurück. 1990 besuchte Kerkeling für die Radio-Bremen-Sendung „Total Normal“ die Bundespressekonferenz und sorgte dort mit satirischen Fragen für Aufsehen, wie die Welt berichtet. Er fragte beispielsweise: „Wo bleibt die Mark?“, „Müssen wir Weihnachten den Gürtel enger schnallen?“ und „Warum wird hier eigentlich kein Gebäck gereicht?“. Der damalige Bundesminister Hans Klein, Leiter des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung, reagierte gelassen, bot Kerkeling den Haushaltsplan zur Lektüre an und versprach, die Frage nach dem Gebäck zu prüfen. "Das mit dem Gebäck, das hab' ich mich auch schon oft gefragt, ich wär' schon mit einem Kaffee zufrieden", antwortete Klein laut FAZ. Obwohl in den Unterlagen der Bundespressekonferenz kein offizielles Hausverbot dokumentiert ist, wie die FAZ und der Stern unter anderem berichten, galt Kerkeling seit diesem Auftritt als unerwünscht.
Die Bundespressekonferenz ist ein Zusammenschluss von Journalisten, die hauptberuflich über Bundespolitik berichten. Sie lädt Vertreter der Bundesregierung, Parteien, Verbände und Prominente ein, um Stellung zu politischen Themen zu beziehen. Die Aufhebung des "Hausverbots" sei keine Einladung, „nächste Woche gleich wiederzukommen und dieses Mal nach dem Euro zu fragen“, betonte Feldhoff laut FAZ. Er fügte hinzu, dass zwar kein formales Hausverbot vorliege, seine Vorgänger damals aber „not amused“ gewesen seien. Kerkeling selbst äußerte im Podcast den Wunsch, die Bundespressekonferenz erneut zu besuchen. Ihm falle im Fernsehbild immer ein schwarzer Fleck an der Rückwand des Saales auf, den er gerne selbst entfernen würde, wie Gala berichtet.
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