Als Baschar al-Assad im Jahr 2000 die Präsidentschaft von seinem Vater Hafiz erbte, verbanden viele Syrerinnen und Syrer große Hoffnungen mit ihm. Der in London ausgebildete Augenarzt, mit einer modernen Ehefrau an seiner Seite, erschien einigen als Symbol für den ersehnten Beginn einer neuen Ära. Wie die F.A.Z. berichtet, wurden in den ersten Jahren seiner Regentschaft tatsächlich einige der strengen Zensurmaßnahmen seines Vaters gelockert. Assad bemühte sich um eine Modernisierung der Wirtschaft und wurde 2001 sogar von Bundeskanzler Gerhard Schröder in Deutschland empfangen. Dieser kurze „Damaszener Frühling“, wie ihn die F.A.Z. bezeichnet, weckte Erwartungen an politische und wirtschaftliche Veränderungen.
Diese Hoffnungen erwiesen sich jedoch als trügerisch. Die Reformen blieben, so die F.A.Z., oberflächlich und wurden bald wieder rückgängig gemacht. Der Wunsch nach mehr Freiheit und Demokratie, der durch die anfängliche Öffnung entstanden war, wurde lautstark geäußert. Ob Assad selbst oder die alten Machtstrukturen seines Vaters die Zügel wieder an sich rissen, ist schwer zu beurteilen. Sicher ist, dass die etablierten Eliten ihre Privilegien nicht aufgeben wollten und die wirtschaftlichen Reformen scheiterten. Die Ermordung des libanesischen Ministerpräsidenten Rafiq Hariri im Jahr 2005, an der laut F.A.Z. der syrische Geheimdienst beteiligt war, erhöhte den internationalen Druck auf Assad und beendete die kurze Phase der Liberalisierung.
Als 2011 der Arabische Frühling die Region erfasste, gingen auch in Syrien Menschen auf die Straße. Die Proteste richteten sich zunächst, wie die Tagesschau berichtet, nicht direkt gegen Assad, sondern forderten Reformen innerhalb des bestehenden Systems. Assads Reaktion war jedoch Gewalt. Er bezeichnete die Protestbewegung als Verschwörung aus dem Ausland und ließ die Armee gegen die Demonstranten vorgehen. Wie das ZDF berichtet, eskalierte die Lage schnell zu einem Bürgerkrieg, in dem zahlreiche Milizen, teilweise unterstützt von ausländischen Mächten, um die Macht kämpften.
Assad stellte sich, laut Tagesschau, als Verteidiger des multiethnischen Syriens gegen islamistische Terroristen dar und fand Unterstützung in Russland und dem Iran. Der Einsatz von Chemiewaffen im Jahr 2013, den der US-Geheimdienst Assad zuschrieb, brachte ihn international in die Kritik. Durch die Abgabe seiner Chemiewaffen entging er jedoch einem Eingreifen der USA. Mit russischer Luftunterstützung gelang es Assad, wie der Standard berichtet, große Teile des Landes zurückzuerobern und seine Macht zu konsolidieren. Das Regime, das laut F.A.Z. mittlerweile Züge eines Mafiaclans trug und vom Captagon-Handel profitierte, schien gefestigt.
Die Wiederaufnahme Syriens in die Arabische Liga im Jahr 2023, wie die Tagesschau berichtet, deutete auf eine internationale Annäherung hin. Doch die überraschende Offensive islamistischer Kämpfer Ende November 2024 führte, laut Standard und den Salzburger Nachrichten, zum Sturz des Regimes und zur Flucht Assads. Die Herrschaft des einstigen Hoffnungsträgers endete nach 24 Jahren in Bürgerkrieg und Chaos.
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