10.12.2024
Prophezeiungen 2024: Fehlschlag auf ganzer Linie

Fehlgeschlagene Prophezeiungen 2024: Von King Kong bis zum Eiffelturm-Kollaps

Die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) hat erneut die Vorhersagen für das Jahr 2024 überprüft und festgestellt, dass zahlreiche Wahrsager und Hellseher mit ihren Prognosen falsch lagen. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/10/king-kong-und-riesen-giraffe-wo-wahrsager-falsch-lagen) berichtet, reichte das Spektrum der Fehlprognosen von einer riesigen, angreifenden Giraffe über aggressive Eichhörnchen, die eine Universität stürmen, bis hin zu einem Bauern, der ein UFO entdeckt, und dem Einsturz des Eiffelturms. Auch die Wiederkehr von King Kong blieb aus. Zu den weiteren nicht eingetroffenen, absurden Vorhersagen gehörten unter anderem mysteriöse Geräusche aus dem Weltraum, die zur Schließung von Flughäfen führen sollten, und ein Hai, der von einer Billardkugel getötet wird.

Der Jahresbericht der GWUP kommt zu dem Ergebnis, dass die Überprüfung der Prognosen erneut die mangelnden hellseherischen Fähigkeiten der selbsternannten Propheten belegt. Bedeutende Ereignisse wie die Wiederwahl von Donald Trump wurden dem Bericht zufolge nur vereinzelt vorhergesagt, der Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad beispielsweise überhaupt nicht. Timur Sevincer, Psychologe an der Leuphana Universität Lüneburg und an der Auswertung beteiligt, bezeichnete einige der Prognosen als reine Science-Fiction-Szenarien. Auch Nikil Mukerji, Leiter des wissenschaftlichen Zentrums der GWUP, betonte, es gäbe keinerlei Belege dafür, dass Wahrsager und Astrologen tatsächlich in die Zukunft blicken könnten. Ereignisse wie die Gründung des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW), der Messeranschlag in Solingen oder der Tod von Franz Beckenbauer wurden laut GWUP von keinem der untersuchten Wahrsager vorhergesehen.

Die GWUP analysierte Vorhersagen aus unterschiedlichen Quellen, darunter selbsternannte Experten, Kartenleger, Verschwörungstheoretiker, Astrologen, spirituelle Berater, Esoteriker, Numerologen, Wahrsager, Hellseher und auch etablierte Medien. Wiederkehrende Themen wie der Weltuntergang oder die Umkehrung des Magnetfeldes tauchten auch im Jahr 2024 in den Prophezeiungen auf.

Besonders auffällig ist ein kanadisches Medium, das über 1.500 Vorhersagen traf, darunter auch die von King Kong auf einer Insel. Nikil Mukerji erklärte, dass bei einer solch großen Anzahl von Vorhersagen zwangsläufig einige Treffer vorkommen können. So sagte das Medium beispielsweise Schlangenangriffe in Florida und Louisiana sowie ein Seebeben im Pazifik korrekt voraus. Diese Ereignisse seien jedoch nicht ungewöhnlich und kämen regelmäßig vor. Auch das Attentat auf Donald Trump wurde von dem Medium prophezeit, gleichzeitig aber auch zehn weitere Attentate, die nicht stattfanden. Während Trump bei dem Attentatsversuch im Juli 2024 einen Teil seines Ohres verlor, blieben ihm das vorhergesagte blaue Auge und die Scheidung von Melania erspart.

Mukerji betont, dass Vorhersagen, die auf übersinnlichen Fähigkeiten basieren, wissenschaftlich nicht haltbar sind. Methoden wie Astrologie, Kartenlegen oder Kaffeesatzlesen würden empirisch nicht funktionieren und stünden im Widerspruch zu gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Für präzise Vorhersagen seien analytisches Denken, Logik, Statistik und Wahrscheinlichkeitstheorie erforderlich, und selbst dann gebe es keine Gewissheit über die Richtigkeit der Prognose.

Quellen:

  • Zeit Online: https://www.zeit.de/news/2024-12/10/king-kong-und-riesen-giraffe-wo-wahrsager-falsch-lagen
  • Frankfurter Rundschau: https://www.fr.de/hessen/king-kong-und-riesen-giraffe-wo-wahrsager-falsch-lagen-zr-93460218.html
  • Stern: https://www.stern.de/gesellschaft/regional/hessen/falsche-prognosen--king-kong-und-riesen-giraffe--wo-wahrsager-falsch-lagen-35297986.html
  • op-online: https://www.op-online.de/
  • op-marburg: https://www.op-marburg.de/
  • Frankfurter Neue Presse: https://www.fnp.de/
  • Weinheimer Nachrichten/Odenwälder Zeitung: https://www.wnoz.de/nachrichten/
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