1.12.2024
Kiew Unter Beschuss Donbass Kämpfe Verschärft Selenskyj Schlägt Teilweisen Gebietsverzicht Vor

Erneute Angriffe auf Kiew und anhaltende Kämpfe im Osten der Ukraine

In der Nacht vom 30. November auf den 1. Dezember 2024 wurde Kiew erneut von russischen Drohnen angegriffen. Die ukrainische Luftabwehr konnte nach Angaben der tagesschau etwa ein Dutzend Drohnen abschießen. Trotz herabfallender Trümmerteile in einem Stadtteil meldete der Kiewer Militäradministrator Serhiy Popko keine Verletzten. Reuters-Korrespondenten berichteten später von Explosionen während eines zweiten Luftalarms. Auch die Süddeutsche Zeitung berichtete über den Angriff und setzte ihn in den Kontext der aktuellen Kriegshandlungen. Der Angriff ereignete sich nur wenige Stunden vor der Ankunft hochrangiger EU-Vertreter in Kiew, darunter EU-Ratspräsident António Costa und die neue EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas. Sie trafen Präsident Selenskyj, um die anhaltende Unterstützung der EU zu bekräftigen. Kallas beschrieb die Lage an der Front als „sehr, sehr ernst“, wie der Tagesspiegel berichtet.

Die Kämpfe im Osten der Ukraine dauern unvermindert an. Die Frankfurter Rundschau meldet, dass sich die russischen Angriffe derzeit auf die Region um Pokrowsk und Kurachowe im Donbass konzentrieren. Die ukrainische Armee hat dort Reservetruppen stationiert, um die Verteidigungslinien zu verstärken. Ein Durchbruch der russischen Truppen in dieser Region könnte den Weg zu den strategisch wichtigen Städten Dnipro und Saporischschja öffnen. Bei einem russischen Raketenangriff nahe Dnipro wurden mindestens vier Menschen getötet und 24 weitere verletzt, darunter ein elfjähriger Junge.

Präsident Selenskyj schlug in einem Interview mit Sky News vor, Russland die besetzten Gebiete vorerst zu überlassen und im Gegenzug die Nato-Mitgliedschaft für die restliche Ukraine zu erhalten, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Mit diesem Vorschlag soll die „heiße Phase“ des Krieges beendet werden. Selenskyj betonte jedoch, dass eine Nato-Einladung für die gesamte Ukraine in ihren international anerkannten Grenzen gelten müsse.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit Sorge. Bundeskanzler Olaf Scholz kritisierte Pläne der Union zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine und warnte vor einem „Russisch Roulette“ mit der Sicherheit Deutschlands. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un sicherte Russland seine volle Unterstützung im Krieg zu und beschuldigte die USA einer „direkten militärischen Intervention“.

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