Die Welt von morgen wird eine andere sein – auch für Kinder. Ein neuer Bericht von UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, wirft einen Blick auf das Jahr 2050 und skizziert, wie sich Megatrends wie der Klimawandel, der demografische Wandel und der technologische Fortschritt auf das Aufwachsen von Kindern auswirken könnten. Wie die Zeit berichtet, zeichnet der Bericht ein Bild von Chancen und Risiken. (Zeit Online, 20.11.2024)
Laut UNICEF-Bericht, der am Mittwoch veröffentlicht wurde, könnte die Kindersterblichkeit bis 2050 deutlich sinken. Die Überlebensrate von Neugeborenen wird auf 98 Prozent prognostiziert, und von den Kindern, die die Geburt überleben, sollen 99,5 Prozent das fünfte Lebensjahr erreichen. Auch im Bildungsbereich erwartet UNICEF Fortschritte: 96 Prozent aller Kinder sollen bis dahin zumindest eine Grundschulbildung erhalten, verglichen mit 80 Prozent zu Beginn des Jahrhunderts. Diese positiven Entwicklungen beruhen auf dem mittleren von drei Szenarien, das von einer Fortsetzung der bisherigen Entwicklungstrends ausgeht. (Süddeutsche Zeitung, 20.11.2024)
Trotz der positiven Aussichten im Gesundheits- und Bildungswesen werden Kinder in Zukunft mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert sein. Achtmal so viele Kinder wie im Jahr 2000 könnten extremen Hitzewellen ausgesetzt sein, während auch Flussüberschwemmungen und Waldbrände zunehmen werden. Besonders gefährdet sind Kinder ohne Zugang zu klimaresilienter Infrastruktur, sauberem Wasser und medizinischer Versorgung. UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell mahnte, dass Kinder bereits jetzt unzählige Krisen erleben und die Entscheidungen von heute ihre Zukunft prägen werden. (Stern, 20.11.2024)
Der UNICEF-Bericht prognostiziert, dass 2050 ein größerer Teil der Kinder und Jugendlichen (23 Prozent statt elf Prozent) in Ländern mit niedrigem Einkommen leben wird. Dies ist vor allem auf unterschiedliche Geburtenraten zurückzuführen. Demografisch gesehen wird die Kindheit der Zukunft vor allem in Afrika südlich der Sahara und Südasien stattfinden, wo die größten Kinderpopulationen erwartet werden. Während der Anteil von Kindern in Westeuropa und Ostasien sinkt, bleibt er in Afrika mit rund 40 Prozent hoch. Die Herausforderung besteht darin, sowohl wachsende Kinderpopulationen zu versorgen als auch die Bedürfnisse alternder Gesellschaften zu berücksichtigen. (Grafschafter Nachrichten, 20.11.2024)
Revolutionäre Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) werden von UNICEF als Chance für die Entwicklung von Kindern gesehen – zumindest für diejenigen, die Zugang dazu haben. Das Risiko besteht in der digitalen Kluft: Derzeit haben nur 26 Prozent der Menschen in einkommensschwachen Ländern Internetzugang, verglichen mit 95 Prozent in reichen Ländern. Digitale Kompetenz wird als Schlüssel für gute Berufsaussichten in einer zunehmend digitalisierten Welt angesehen. (UNICEF, 20.11.2024)
Insgesamt werden laut UNICEF deutlich mehr Kinder in Städten leben – etwa 60 Prozent im Vergleich zu 44 Prozent in den 2000er-Jahren. Vor allem in Lateinamerika und der Karibik wird die Urbanisierung der Kindheit stark zunehmen. In Ost- und Südafrika hingegen soll weniger als jedes zweite Kind in urbanen Gebieten leben. (Verlagshaus Jaumann)
Der UNICEF-Bericht unterstreicht die Notwendigkeit, die Kinderrechte in allen politischen Entscheidungen und Maßnahmen in den Mittelpunkt zu stellen, um eine positive Zukunft für Kinder zu gewährleisten. Investitionen in Bildung, Gesundheit, Klimaschutz und digitale Kompetenz sind entscheidend, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. (Stuttgarter Nachrichten)
Weitere Informationen zum UNICEF-Bericht finden Sie unter: Radio Köln