Rund ein halbes Jahr nach dem schweren Pfingsthochwasser im Saarland zeichnen sich die finanziellen Auswirkungen des Ereignisses immer deutlicher ab. Wie die Staatskanzlei in Saarbrücken mitteilte, belaufen sich die von den Kommunen gemeldeten Schäden auf 42,6 Millionen Euro. Diese Summe umfasst unter anderem bauliche Schäden an Gebäuden, Straßen und Hangbefestigungen, aber auch die Kosten für die Schadensbeseitigung und die Feuerwehreinsätze. Zusätzlich wurden 13 Millionen Euro im Nachtragshaushalt für Schäden an Landesstraßen und -gebäuden eingeplant. Dies deckt sich mit Berichten der Zeit vom 20. November 2024 (https://www.zeit.de/news/2024-11/20/schadensbilanz-des-saar-hochwassers-wird-deutlicher), die ebenfalls von hohen Schadensmeldungen berichtet.
Neben den Schäden an der öffentlichen Infrastruktur sind auch zahlreiche Privatpersonen und Unternehmen betroffen. Viele Geschädigte ohne Elementarschadenversicherung haben Finanzhilfen beantragt. Die bisher bezifferte Schadenssumme dieser Anträge liegt bei 18,2 Millionen Euro. Der Landkreistag berichtet, dass besonders häufig Heizungen beschädigt wurden. Die Finanzhilfe ist auf maximal 75.000 Euro begrenzt und kann noch bis Jahresende von Privatpersonen und kleinen sowie mittleren Unternehmen beantragt werden. Auch die Süddeutsche Zeitung berichtete am 20. November 2024 über die Schäden und die Beantragung von Finanzhilfen (https://www.sueddeutsche.de/panorama/hochwasser-schadensbilanz-des-saar-hochwassers-wird-deutlicher-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241120-930-293726).
Zur Erinnerung: Das Hochwasser ereignete sich am Pfingstwochenende Mitte Mai. Heftiger Dauerregen führte zu großflächigen Überschwemmungen, Erdrutschen und vollgelaufenen Kellern. Insgesamt gab es 5.000 Einsätze von Polizei, Feuerwehr und Hilfsorganisationen. Um die Betroffenen schnell zu unterstützen, wurden Soforthilfen in Höhe von insgesamt mehr als 3,5 Millionen Euro ausgezahlt. Jeder Antragsteller erhielt maximal 1.000 Euro. Die Saarbrücker Zeitung berichtete bereits am 18. Juni 2024 über die ersten ausgezahlten Hilfen (https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/landespolitik/hochwasser-im-saarland-so-viele-hilfen-wurden-schon-ausgezahlt_aid-114616757).
Bislang hat der Bund eine Beteiligung an den Kosten abgelehnt, da das Hochwasser seiner Ansicht nach kein „nationales Ausmaß“ erreicht habe. Bundeshilfen wurden bisher nur beim Elbe-Hochwasser und der Ahrtal-Katastrophe gewährt. Das Saarland hat nun eine Bundesratsinitiative gestartet, um diese Regelung zu ändern. Der Antrag sieht vor, dass künftig auch regionale Großschadensereignisse für Bundeshilfen berücksichtigt werden. Im Bundeshaushalt 2025 sollen entsprechende Gelder bereitgestellt werden, die auch den in den Jahren 2023 und 2024 betroffenen Ländern zugutekommen sollen. Die Kosten für die THW-Einsätze im Saarland in Höhe von sechs Millionen Euro hat der Bund jedoch bereits übernommen. Auch Stern berichtete am 20. November 2024 über die Initiative des Saarlandes (https://www.stern.de/gesellschaft/regional/rheinland-pfalz-saarland/hochwasser--schadensbilanz-des-saar-hochwassers-wird-deutlicher-35242412.html).
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung thematisierte am 19. Mai 2024 in einem Interview mit dem Experten Holger Schüttrumpf die Hochwasserproblematik im Saarland (https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/hochwasser-im-saarland-wie-gut-ist-das-bundesland-geschuetzt-19730488.html). Darin wurde unter anderem die Topografie des Saarlandes als ein Faktor für die schnelle Entstehung von Hochwasserlagen genannt.
Die Saarbrücker Zeitung berichtete am 22. Mai 2024 über die Hochwasserlage und die teilweise höheren Pegelstände als prognostiziert (https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/hochwasser-im-saarland-pegel-teils-hoeher-als-prognostiziert_aid-112965437). Der Artikel enthielt detaillierte Informationen zu den gemessenen Pegelständen verschiedener Flüsse im Saarland.
Der Trierische Volksfreund berichtete am 20. November 2024 ebenfalls über die Schadensbilanz und die Bundesratsinitiative (https://www.volksfreund.de/region/rheinland-pfalz/schadensbilanz-des-saar-hochwassers-wird-deutlicher_aid-121297775).