Am 27. November eröffnet in Homburg das erste Childhood-Haus des Saarlandes. Wie die Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS), Eva Möhler, mitteilte, wird zur Eröffnung auch Königin Silvia von Schweden erwartet. Die Königin gründete 1999 die World Childhood Foundation, die Träger der Einrichtung ist. Die Zeit berichtete bereits am 2. November über den bevorstehenden Start.
Childhood-Häuser bieten jungen Opfern und Zeugen von Gewalt – sei sie sexualisierter oder körperlicher Natur – eine zentrale Anlaufstelle. Verschiedene Behörden und Disziplinen wie Jugendhilfe, Justiz, Polizei, Medizin und Psychologie arbeiten hier unter einem Dach zusammen. Dadurch sollen Mehrfachbefragungen und -untersuchungen der Kinder durch verschiedene Institutionen vermieden werden. Wie die Rheinpfalz am 20. März berichtete, soll die Einrichtung den Kindern die belastende "Odyssee" durch die verschiedenen Instanzen ersparen.
Die Sanierungsarbeiten im Gebäude auf dem UKS-Campus laufen derzeit auf Hochtouren und sollen bis zur Eröffnung abgeschlossen sein, so Möhler. Restarbeiten könnten im Anschluss noch erfolgen, doch zum 1. Januar 2025 soll das Childhood-Haus uneingeschränkt betriebsbereit sein. Die Sanierungskosten von 1,2 Millionen Euro übernahm die Genossenschaft Rheinland-Pfalz/Saar des Johanniterordens. Wie es Heftche bereits im März berichtete, fördert der Johanniterorden die Arbeit der Kinder- und Jugendpsychiatrie am UKS bereits seit 2009.
Die World Childhood Foundation finanzierte die audiovisuelle Vernehmungstechnik, die medizinische Ausstattung, die Inneneinrichtung und eine Projektleiterstelle für sechs Monate. Das saarländische Gesundheitsministerium trägt jährlich Personalkosten in Höhe von 100.000 Euro. Dies wurde unter anderem in einer Pressemitteilung der SHG-Kliniken vom 2. August 2022 erwähnt, in der die Bedeutung von Prävention im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie hervorgehoben wurde.
Das Childhood-Haus soll kindgerecht und geräumig gestaltet werden – vom Wartebereich bis zu den Besprechungszimmern. Besonders wichtig ist auch ein überdachter Außenbereich mit Boxbirne, Ergometer und Schaukel, der den Kindern und Jugendlichen Raum zur Selbstberuhigung und zum Durchatmen bietet. Wie der Stern am 2. November berichtete, soll das Haus kinderfreundlich gestaltet sein, um den Kindern eine angenehme Umgebung zu bieten.
Mit der Eröffnung des Childhood-Hauses in Homburg steigt die Zahl der Einrichtungen dieser Art bundesweit auf elf. Die World Childhood Foundation hat auch Schwesterstiftungen in den USA und Brasilien.
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