Der anhaltende Personalmangel in Kindertagesstätten stellt Hamburg und Schleswig-Holstein, besonders in der Herbst- und Winterzeit, vor große Herausforderungen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, führt der erhöhte Krankenstand unter den Erzieherinnen und Erziehern, darunter viele Langzeiterkrankungen, zu zeitweisen Schließungen von Kita-Gruppen. So musste eine Kita in Schleswig-Holstein laut dpa bereits eine Krippengruppe schließen und plant die Schließung einer weiteren. Die Situation spitzt sich in den kälteren Monaten zu, da die Infektionsbelastung in Kitas in dieser Zeit generell hoch ist, wie Hannah Beyer, zweite stellvertretende Pressesprecherin des schleswig-holsteinischen Sozialministeriums, gegenüber der dpa erklärte. Dieser Umstand verschärft den bestehenden Fachkräftemangel zusätzlich.
Auch in Hamburg macht sich der Personalmangel bemerkbar. Zwar mussten bei den Elbkindern, einem Hamburger Kita-Träger, laut Anna Fuy, Teamleiterin der Unternehmenskommunikation, bisher keine ganzen Kitas oder Gruppen geschlossen werden, jedoch sind aktuell rund 130 Stellen für pädagogische Fachkräfte ausgeschrieben, wie die dpa berichtet. Fuy bezeichnete die Krankenquote als „branchentypisch“.
Um den drohenden Kita-Schließungen entgegenzuwirken, plant Schleswig-Holstein laut dpa verschiedene Maßnahmen. Insbesondere kleineren Kitas sollen zusätzliche Stellen finanziert und die Fachkräfte durch einen flexibleren Anstellungsschlüssel entlastet werden. Dies soll dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Attraktivität des Berufsfeldes zu steigern.
Die Problematik des Personalmangels in Kitas ist nicht neu. Bereits im Juni 2024 berichtete die Morgenpost über die Senkung von Betreuungsstandards in Niedersachsen, um Schließungen zu verhindern. Auch die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtete im Juni 2024 über die Schließung einer Kita in Hannover aufgrund von Personalmangel. Der NDR berichtete im August 2024 über eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die eine weitere Verschärfung des Personalmangels in der Kinderbetreuung prognostiziert. Die Zeit berichtete am 30. Oktober 2024 ebenfalls über die Problematik der Gruppenschließungen in Norddeutschland.
Die Situation in den Kitas im Norden Deutschlands verdeutlicht die dringende Notwendigkeit, nachhaltige Lösungen für den Personalmangel im Bereich der Kinderbetreuung zu finden. Die Maßnahmen der Landesregierungen sind ein erster Schritt, jedoch bleibt abzuwarten, ob sie ausreichen, um die Herausforderungen langfristig zu bewältigen.
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