Der renommierte Künstler Gerhard Richter hat seine Besorgnis über die ungewisse Zukunft der Kölner Kunst- und Museumsbibliothek (KMB) zum Ausdruck gebracht. Wie die Zeit am 7. Januar 2025 berichtete, bezeichnete der 92-Jährige die Bibliothek über die Initiative "Rettet die KMB!" als "unerschöpfliche Wissens- und Inspirationsquelle", die er seit Jahrzehnten schätze. Für den Kölner Bürger Richter, dessen Werke zu den teuersten weltweit zählen und der als einer der einflussreichsten Maler der Gegenwart gilt, stellt die KMB einen wertvollen Schatz dar, der täglich von Kunstinteressierten, Fachleuten wie Laien, genutzt wird.
Die KMB zählt mit über 550.000 Bänden zu den weltweit größten öffentlichen Sammlungen zu moderner Kunst und Fotografie. Laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) muss die Bibliothek ihren aktuellen Standort zum 1. Juli räumen, ein neuer Standort ist jedoch noch nicht gefunden. Die Initiative "Rettet die KMB!" befürchtet daher eine faktische Schließung, sollte der Bestand eingelagert werden. Die ehemalige NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen wird mit der Aussage zitiert: "Eine eingepackte Bibliothek verliert ihren Sinn." Die Initiative spricht im Falle einer Schließung von einer "kulturellen Katastrophe".
Eine Sprecherin der Stadt Köln erklärte, dass ein Beschlussvorschlag zur Anmietung einer zentrumsnahen Interimsliegenschaft für den Stadtrat derzeit verwaltungsintern abgestimmt werde. Die endgültige Entscheidung über den dauerhaften Standort der in städtischer Trägerschaft befindlichen KMB werde später fallen.
Das Kölner Museum Ludwig, das auch Werke Richters beherbergt, zeigte anlässlich seines 90. Geburtstags eine Auswahl seiner Arbeiten, darunter gegenständliche und abstrakte Gemälde, Scheiben und Spiegel. Das Museum, das Richter selbst als sein "Heimatmuseum" bezeichnet, erhielt bereits 1976 bedeutende Werke des Künstlers als Schenkung.
Auch stern.de berichtete über Richters Engagement für die KMB und hob hervor, dass sich der Künstler nur noch selten öffentlich äußere. Der Artikel unterstrich die Bedeutung der Bibliothek für die Kunstwelt und den drohenden Verlust durch die ungeklärte Standortsituation.
Diverse regionale Medien wie das Mindener Tageblatt und die Westfälischen Nachrichten griffen die Sorgen um die KMB und Richters Unterstützung der Initiative auf. Die Artikel bezogen sich auf die Aussagen der dpa und der Zeit und betonten die Bedeutung der Bibliothek für Köln und die Kunstwelt.
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