9.12.2024
Kontroverse Um Opferzahlen Im Ukrainekrieg Selenskyj Widerspricht Trump

Selenskyj korrigiert Trumps Angaben zu ukrainischen Kriegsopfern deutlich nach unten

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die vom ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump behaupteten Opferzahlen im Ukraine-Krieg erheblich nach unten korrigiert. Trump hatte auf seiner Plattform Truth Social behauptet, 400.000 ukrainische Soldaten seien im Krieg gefallen. Demgegenüber gab Selenskyj die Zahl der getöteten ukrainischen Soldaten mit 43.000 an. Auch Russland wies Trumps Angaben zurück. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass diese Zahlen Teil einer breiteren Debatte über den Kriegsverlauf und die Rolle der USA bei der Unterstützung der Ukraine sind, die durch Trumps Äußerungen erneut entfacht wurde.

Trump behauptete in seinem Beitrag auf Truth Social außerdem, fast 600.000 russische Soldaten seien im Ukraine-Krieg verwundet oder getötet worden. Er forderte einen sofortigen Waffenstillstand und den Beginn von Verhandlungen. Die Süddeutsche Zeitung berichtet weiter, dass Trump die Situation in der Ukraine mit der Entwicklung in Syrien verglich und argumentierte, Russland sei aufgrund der hohen Verluste und der schwachen Wirtschaftslage geschwächt. Er rief Putin zum Handeln auf und schlug China als Vermittler vor.

Selenskyj reagierte auf Trumps Äußerungen mit einem Statement auf der Plattform X (ehemals Twitter). Darin betonte er, dass ein wirksamer Frieden mit Russland wirksame Garantien benötige und wies die Vorstellung zurück, der Krieg könne einfach mit einem Abkommen beendet werden. Wie ksta.de berichtet, nannte Selenskyj die Zahl von 43.000 getöteten und 370.000 verletzten ukrainischen Soldaten, von denen etwa die Hälfte wieder im Kriegsdienst sei. Er hob den Unterschied zwischen der russischen und der ukrainischen Armee in Bezug auf die medizinische Versorgung an der Front hervor. Auch t-online berichtete über Selenskyjs Angaben und merkte an, dass die tatsächlichen Zahlen vermutlich höher liegen.

Die unterschiedlichen Darstellungen der Opferzahlen verdeutlichen die Schwierigkeit, im Kontext des Krieges verlässliche Informationen zu erhalten. SRF berichtet, dass viele Angaben über den Kriegsverlauf von ukrainischen oder russischen Behörden stammen und oft nicht unabhängig überprüft werden können. Auch die Süddeutsche Zeitung betont, dass Angaben zu Opferzahlen oder Details zu Kämpfen oft schwer zu verifizieren sind.

Trumps Äußerungen heizen die Debatte um die US-Hilfen für die Ukraine weiter an. L'essentiel und t-online berichten, dass Trump in einem Interview mit NBC eine Kürzung der Hilfen in Aussicht stellte. Dies führt zu zusätzlicher Unsicherheit über die zukünftige Unterstützung der Ukraine durch die USA.

Die Diskussionen über die Opferzahlen und die US-Hilfen finden vor dem Hintergrund weiterer Entwicklungen im Ukraine-Krieg statt. t-online berichtete über Putins Ankündigung, das neue russische Raketensystem Oreschnik in Belarus zu stationieren. L'essentiel berichtete über die Präsentation einer neuen ukrainischen Drohne mit Raketenantrieb durch Selenskyj. Diese und weitere Meldungen zeigen, dass der Krieg in der Ukraine weiterhin ein komplexes und dynamisches Geschehen ist, das von verschiedenen Akteuren und Interessen beeinflusst wird.

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