Nordkoreanische Staatsmedien berichten, dass Machthaber Kim Jong Un dem russischen Verteidigungsminister Sergei Schoigu während seines Besuchs in Pjöngjang die volle Unterstützung Nordkoreas im Ukraine-Krieg zugesichert hat. Kim beschuldigte den Westen, die Ukraine zu Angriffen mit Langstreckenwaffen auf russisches Gebiet zu drängen und sich damit einer "direkten militärischen Intervention" schuldig zu machen (Newstream | KCNA Watch). Russland habe das "Recht auf Selbstverteidigung", so Kim. Regierung, Armee und Volk Nordkoreas würden Russlands Politik zur Verteidigung seiner Souveränität und territorialen Integrität gegen "imperialistische Hegemoniebestrebungen" stets unterstützen (F.A.Z.).
Angesichts des russischen Vormarsches im Osten der Ukraine hat die ukrainische Armee laut ZDF-Berichten Reserven an die besonders gefährdeten Frontabschnitte bei Pokrowsk und Kurachowe verlegt. Diese Städte sind strategisch wichtig, da ein russischer Durchbruch den Weg zu den Großstädten Dnipro und Saporischschja öffnen würde (ZDF). Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Oleksandr Syrskyj, bestätigte die Truppenverlegung und unterstrich die Notwendigkeit, die russischen Pläne zu durchkreuzen.
Die Süddeutsche Zeitung berichtet über einen Vorschlag des ukrainischen Präsidenten Selenskyj zur Beendigung der "heißen Phase" des Krieges. In einem Interview mit Sky News schlug er vor, der Ukraine die NATO-Mitgliedschaft zu gewähren, Russland aber vorerst die Kontrolle über die besetzten Gebiete zu belassen. Selenskyj betonte jedoch, dass eine NATO-Einladung an die gesamte Ukraine innerhalb ihrer international anerkannten Grenzen gerichtet sein müsse (Süddeutsche Zeitung).
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, äußerte sich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur zum bevorstehenden Bundestagswahlkampf. Er wünscht sich, dass der russische Angriffskrieg ein Wahlkampfthema wird, warnt aber vor roten Linien bei der Unterstützung der Ukraine. Makeiev forderte uneingeschränkte Unterstützung für den ukrainischen Abwehrkampf und die Aufhebung aller bisherigen Beschränkungen (F.A.Z.). Er kritisierte zudem das Telefonat von Bundeskanzler Scholz mit dem russischen Präsidenten Putin und betonte, Russland müsse mit "harten Tatsachen" zum Rückzug aus der Ukraine gezwungen werden.
Die militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea intensiviert sich. Wie die Tagesschau berichtet, versicherte Nordkoreas Außenministerin Choe Son Hui Russland bei einem Besuch in Moskau ihrer Unterstützung im Krieg gegen die Ukraine. Sie bezeichnete die russische Offensive als "heiligen Kampf" und hob die enge Kooperation der Militärs und Sicherheitsdienste beider Länder hervor (Tagesschau).
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