Miguel Díaz-Canel, seit 2019 Präsident Kubas, steht vor großen Herausforderungen. Während er selbst vermutlich Zugang zu Strom hat, ist das Land von einem landesweiten Stromausfall betroffen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, sind die Nächte in Kuba derzeit von Dunkelheit geprägt, nur wenige Orte wie Krankenhäuser und Luxushotels verfügen über Notstromaggregate und bleiben beleuchtet.
Der Stromausfall, der am Freitag begann, hat Kuba in eine tiefe Krise gestürzt. Die Stromversorgung ist komplett zusammengebrochen, wie der Standard berichtet. Die Gründe dafür sind vielfältig: veraltete Wärmekraftwerke, fehlender Kraftstoff und eine marode Infrastruktur. Die Regierung macht die seit über 60 Jahren bestehenden US-Sanktionen für die desolate Lage verantwortlich.
Die Folgen des Blackouts sind für die Bevölkerung drastisch. Schulen wurden geschlossen, der Verkehr kam zum Erliegen, die Ampeln fielen aus. Viele Menschen in Havanna harren in der Hitze vor ihren Häusern aus, da es in den Wohnungen ohne Ventilatoren und Klimaanlagen unerträglich heiß ist.
Díaz-Canel versichert der Bevölkerung via Twitter, dass die Regierung „unermüdlich“ an der Wiederherstellung der Stromversorgung arbeite. Die Glaubwürdigkeit der Regierung ist jedoch angesichts der andauernden Krise und der mangelnden Transparenz erschüttert.
Die Situation in Kuba erinnert an die Zeit vor Fidel Castros Machtübernahme. Die Wirtschaft ist am Boden, Lebensmittel, Medikamente und Kraftstoff sind knapp. Die Menschen fliehen massenhaft aus dem Land, die Bevölkerung ist in den letzten zwei Jahren um fast zehn Prozent geschrumpft.
Der aktuelle Stromausfall ist der größte seit dem Hurrikan „Ian“ vor zwei Jahren. Damals dauerte es fünf Tage, bis in Havanna wieder die Lichter angingen. Die aktuelle Krise könnte noch länger dauern und zu sozialen Unruhen führen, die die ohnehin angespannte Lage weiter verschärfen würden.
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