Das 34. Film Festival Cologne startete fulminant mit Andres Veiels Dokumentarfilm „Riefenstahl“, der die bewegte Zeitgeschichte der kontroversen Filmemacherin Leni Riefenstahl beleuchtet. Der Film, der auf dem Festival Deutschlandpremiere feierte, gewährte erstmals exklusiven Einblick in den umfangreichen Nachlass von Hitlers einst geschätzter Propagandistin. Veiels Werk zeigt die Meisterin der pathetisch-nationalistischen Manipulation und ihre Rolle bei der Fabrikation von Fake News auf – ein Thema aktueller denn je in Zeiten des wachsenden Populismus.
„Riefenstahl“ verzichtet auf kommentierende Stellungnahmen und lässt die Aussagen der Filmemacherin für sich selbst sprechen. So entsteht ein vielschichtiges Bild von Riefenstahls Leben und Werk, das ihre Verstrickungen in das NS-Regime deutlich macht. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtet, sagte Veiel im Anschluss an die Filmvorführung, Riefenstahl habe viele Fehler gemacht: „Und das war unser Geschenk“.
Sandra Maischberger, die sich als Produzentin die Rechte am Nachlass für eine erste Dokumentation gesichert hatte, zeigte sich von dem Material beeindruckt. Besonders die zahlreichen Beifallsbekundungen von überzeugten Nationalsozialisten hätten sie nachdenklich gestimmt, so Maischberger gegenüber der FAZ.
Neben „Riefenstahl“ bietet das Film Festival Cologne eine vielfältige Auswahl an Filmen und Serien. Erwartet werden Produktionen von renommierten Filmschaffenden wie Pedro Almodóvar, Tilda Swinton und Quentin Dupieux.