Die Bestattungsbranche sieht sich deutschlandweit mit steigenden Kosten konfrontiert. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/24/kosten-fuer-bestattungen-und-graeber-gestiegen) am 24. November 2024 berichtete, sind höhere Holzpreise und Transportkosten maßgeblich für die Teuerung verantwortlich. Dominik Kracheletz, Vorsitzender des Bestatterverbands Hessen, erklärte gegenüber der dpa, dass Särge im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel teurer geworden seien. Auch die Überführungskosten seien aufgrund der gestiegenen Benzin- und Dieselpreise angestiegen. Zusätzlich müssten Bestattungsunternehmen höhere Löhne zahlen, um Mitarbeiter zu halten und neue zu gewinnen.
Nicht nur die Bestatter, auch die Kommunen sehen sich mit höheren Kosten konfrontiert. Die Stadt Frankfurt am Main plant beispielsweise, die Friedhofsgebühren ab Januar um durchschnittlich fünf bis sechs Prozent zu erhöhen. Als Hauptgrund wird der Trend zur Urnenbestattung genannt. Dieser führt zu geringeren Einnahmen durch Friedhofsgebühren, während gleichzeitig die Kosten für Personal, Energie und Entsorgung steigen, wie die Stadt Frankfurt mitteilte. Auch die Baumpflege wird aufgrund der Klimakrise teurer, und anstehende Sanierungen von Trauerhallen tragen zusätzlich zur Kostensteigerung bei. Ähnliche Entwicklungen sind auch in anderen hessischen Städten wie Darmstadt und Fulda zu beobachten. In Darmstadt wurden die Gebühren bereits in diesem Jahr erhöht, wie ein Stadtsprecher mitteilte. Die hohe Inflation wurde als ausschlaggebender Faktor genannt. Der anhaltende Trend zur Urnenbestattung und die abnehmende Nutzung von Familiengräbern über Generationen hinweg führen dazu, dass Friedhofsmitarbeiter immer mehr leere Grabstätten und Freiflächen pflegen müssen, was den Aufwand und die Kosten weiter erhöht.
In Fulda wurden die Friedhofsgebühren im Jahr 2022 bereits deutlich angehoben – je nach Grabart um 33 bis 245 Prozent. Ein Stadtsprecher erklärte, dass die Gebühren zuvor zwölf Jahre lang nicht erhöht worden seien. Künftig sei eine Anpassung alle vier bis fünf Jahre geplant. Ein Tiefwahlgrab für zwei Erdbestattungen und maximal zwei Urnen mit 40 Jahren Nutzungszeit kostet nun 3.050 Euro, ein Urnen-Reihengrab für 20 Jahre Ruhezeit 910 Euro. Auch in Fulda wird der steigende Pflegeaufwand unter anderem auf den Trend zu Urnengrabstätten zurückgeführt, da dadurch die Zahl der zu pflegenden Freiflächen steigt. Ein weiterer Trend ist die Zunahme von kostengünstigeren Trauerfeiern unter freiem Himmel, wodurch die Trauerhallen weniger ausgelastet sind, aber dennoch unterhalten und im Winter beheizt werden müssen.
Die steigenden Bestattungskosten sind kein rein hessisches Phänomen. Wie die "Schwäbische Zeitung" (https://www.schwaebische.de/regional/baden-wuerttemberg/preisschock-was-hinter-den-hohen-preisen-fuer-bestattungen-steckt-3030844) berichtet, liegen die Kosten für eine einfache Feuerbestattung schnell bei 10.000 Euro. Auch hier werden steigende Preise für Rohstoffe und Dienstleistungen als Gründe genannt. Die Hertener Allgemeine (https://www.hertener-allgemeine.de/herten/gebuehren-fuer-friedhoefe-in-herten-bestattung-und-graeber-werden-teurer-w959809-8000815809/) meldet ebenfalls steigende Friedhofsgebühren für das Jahr 2025. Der MDR (https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/ukraine-energiekrise-bestattungen-kosten-preissteigerung-102.html) berichtete bereits im März 2023 über steigende Preise in der Bestattungsbranche und führte dies unter anderem auf höhere Kosten für Särge, Urnen und die Einäscherung zurück. Auch die Hessenschau (https://www.hessenschau.de/politik/hoehere-gebuehren-und-bestattungskosten-sterben-wird-deutlich-teurer-v1,friedhof-gebuehren-100.html) thematisierte die steigenden Kosten im Dezember 2022 und berichtete über Gebührenerhöhungen in Frankfurt und anderen Kommunen.