In Bayern fanden Wahlen zu den katholischen Kirchenverwaltungen statt. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, durften Katholikinnen und Katholiken am 24. November ihre neuen Vertreter wählen. Diese Wahlen, die alle sechs Jahre stattfinden, bieten den Laien, also den nicht-geweihten Mitgliedern der Kirche, die Möglichkeit, in wichtigen Bereichen der Gemeinde mitzuentscheiden. Die Zeit berichtet in ihrem Artikel vom 24. November 2024 über die Bedeutung dieser Wahlen und die Herausforderungen, vor denen die Kirchenverwaltungen stehen.
Entgegen der landläufigen Meinung, die katholische Kirche sei von hierarchischen Strukturen geprägt, bieten die Kirchenverwaltungen den Laien Entscheidungsbefugnisse in zentralen Bereichen des Gemeindelebens. So entscheiden sie, wie die dpa berichtet, über die Finanzen der Kirchenstiftungen, den Gebäudebestand und die örtlichen katholischen Kindergärten. Der Vorsitzende der Kirchenverwaltung ist zwar der Ortspfarrer oder eine hauptamtliche Verwaltungsleitung, jedoch hat jedes gewählte Mitglied des Gremiums eine Stimme und Entscheidungen werden nach dem Mehrheitsprinzip getroffen, wie der Münchner Generalvikar Christoph Klingan laut dpa betont. Diese demokratische Struktur innerhalb der katholischen Kirche wird in den öffentlichen Debatten um Reformen oft übersehen, so die Zeit.
Die Kirchenverwaltungen stehen aktuell vor großen Herausforderungen. Schwindende Mitgliederzahlen und damit einhergehende sinkende Einnahmen, der zunehmende Priestermangel und die hohen Kosten für die Instandhaltung kirchlicher Gebäude, darunter oft historische Pfarrhäuser, machen die Arbeit der Gremien komplex. Die Frage nach der Notwendigkeit aller Immobilien angesichts des Mitglieder- und Personalschwunds stellt sich vielerorts, berichtet die Zeit. Hinzu kommt der Personalmangel in den katholischen Kindertagesstätten, deren Träger oft die Kirchenstiftungen sind. Der Fachkräftemangel in diesem Bereich stellt die Verantwortlichen vor zusätzliche Probleme, so die dpa.
Die Bistümer in Bayern berichten laut dpa, dass in der Regel genügend Kandidatinnen und Kandidaten für die Kirchenverwaltungen zur Verfügung stehen. Sollte dies nicht der Fall sein, können Anträge auf Reduzierung der Mitgliederzahl gestellt werden, wie ein Sprecher des Erzbistums Bamberg erläuterte. Der Fränkische Tag berichtete ebenfalls über die Wahlen und die damit verbundenen Herausforderungen für die Laien in der katholischen Kirche.
Die Wahlen zu den Kirchenverwaltungen zeigen, dass Laien in der katholischen Kirche durchaus Möglichkeiten zur Mitbestimmung haben. Die Entscheidungsbefugnisse in finanziellen Angelegenheiten, im Gebäudemanagement und in der Trägerschaft von Kindergärten geben den gewählten Mitgliedern Einfluss auf die Gestaltung des Gemeindelebens. Die aktuellen Herausforderungen, vor denen die Kirchenverwaltungen stehen, unterstreichen die Bedeutung dieser Wahlen und die Verantwortung der Laien für die Zukunft der katholischen Kirche in Bayern.
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