Die zweite „IPO Night“ im Frankfurter Städel Museum bot eine Mischung aus Glamour und Finanzwelt, erinnerte an die Atmosphäre von „Wetten, dass...?“ und weckte die Vorfreude auf zukünftige Veranstaltungen. Wie die F.A.Z. berichtet, waren hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft anwesend, darunter Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP). Letzterer nutzte die Gelegenheit, um seine Positionen zu aktuellen politischen und wirtschaftlichen Themen zu bekräftigen.
Rhein betonte die Bedeutung des Finanzplatzes Frankfurt und kündigte die Einrichtung einer Taskforce mit einem Beauftragten der hessischen Landesregierung an. Er appellierte an eine verbesserte Kommunikation zwischen Politik und Wirtschaft. Der Ministerpräsident bedauerte die Übernahmebestrebungen der Unicredit gegenüber der Commerzbank und bezeichnete das Institut als "Flaggschiff", das geschützt werden müsse. Wie die F.A.Z. weiter ausführt, musste Rhein sein Referat unterbrechen, da Finanzminister Lindner per Videoschalte zugeschaltet wurde.
Lindner betonte, dass die CDU europäisches Recht beachten müsse, welches einen transparenten und diskriminierungsfreien Prozess beim Verkauf von Staatsbeteiligungen, wie der an der Commerzbank, vorschreibe. Er kritisierte den „Stil und die Kommunikation“ der Unicredit und erklärte, dass sein Ministerium vorerst keine weiteren Schritte zur Anteilsreduzierung unternehmen werde. Die F.A.Z. zitiert Lindner mit den Worten: „Wir sind von den Vorteilen der Eigenständigkeit der Commerzbank überzeugt“. Er sehe nun Vorstand und Aufsichtsrat der Commerzbank in der Pflicht.
Auf Spekulationen über einen möglichen Rücktritt reagierte Lindner, laut F.A.Z., entschieden. Er zeigte sich nicht amtsmüde und forderte die CDU auf, ihre Position zur Schuldenbremse zu klären. Eine Äußerung von Wolfram Weimer, dass die Zusammenarbeit mit CDU-Chef Friedrich Merz reibungsloser verlaufe, wies Lindner als „substanzlose Unterstellung“ zurück. Er schätze Merz, halte einen beginnenden Wahlkampf aber für verfrüht. Lindner bekräftigte seinen Amtseid und seinen Willen, auch in der nächsten Legislaturperiode als Finanzminister zu agieren. Er nannte verbesserte Kinderbetreuung, Fehlanreize beim Bürgergeld sowie die Besteuerung von Mehrarbeit und Krankschreibungen als wichtige Themen.
Die „IPO Night“ stand, wie Business Punk berichtet, im Zeichen des deutschen Kapitalmarktes. Es wurden Preise in verschiedenen Kategorien vergeben. Helsing GmbH, ein Unternehmen, das KI-Software für die Rüstungsindustrie entwickelt, erhielt die Auszeichnung für die „Herausragende private Finanzierung“. Der Preis für die „Herausragende Eigenkapitalfinanzierung“ ging an den Versicherer Talanx. Schott Pharma wurde für den „Herausragenden Börsengang“ geehrt. Der neue Vorstandsvorsitzende der Deutschen Börse, Stephan Leithner, zeigte sich erfreut über die Veranstaltung und betonte die Bedeutung deutscher Erfolgsgeschichten am Kapitalmarkt.
Wie die F.A.Z. berichtet, sprach auch der deutsche Astronaut Matthias Maurer auf der Veranstaltung über seine Erfahrungen im All und seine Investmentstrategie, die auf langfristige Anlagen und ETFs setzt. Ähnlich wie Maurer investiert auch Finanzminister Lindner, laut F.A.Z., in breit gestreute ETFs, sowohl national als auch global.
Die Veranstaltung bot, wie Business Punk zusammenfasst, eine Plattform für den Austausch zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und unterstrich die Bedeutung des Kapitalmarktes für die deutsche Wirtschaft. Die Anwesenheit hochrangiger Gäste wie Lindner und Rhein unterstreicht die Relevanz der Veranstaltung.
Quellen: