Der Kartsport gilt als Einstieg in den professionellen Motorsport. Bekannte Namen wie Max Verstappen, Lewis Hamilton, Sebastian Vettel und Michael Schumacher haben hier ihre ersten Rennerfahrungen gesammelt. Während italienische Firmen wie CRG und Tony Kart den Markt dominieren, behauptet sich seit den 1970er Jahren auch ein deutsches Unternehmen: Die Hetschel GmbH & Co. KG aus Brackenheim in Baden-Württemberg produziert unter dem Markennamen Mach1 Karts und Zubehör. Laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vom 21.12.2024 ist Hetschel der einzige deutsche Hersteller von Rennkarts.
Die Firmengeschichte begann 1968 im Keller des Gründers, der zusammen mit seinem Bruder die ersten Teile von Hand herstellte. Den Durchbruch erzielte Wilhelm Hetschel 1972 mit dem Gewinn der Europameisterschaft in einem Mach1-Kart. Heute wird das Unternehmen in zweiter Generation geführt, beschäftigt 17 Mitarbeiter und kombiniert traditionelle Handwerkskunst mit automatisierten Fertigungsprozessen. Sogar Michael Schumacher soll, laut Unternehmensangaben in der FAZ, früher mit einem Hetschel-Kart Rennen gefahren sein.
Ein Mach1-Kart-Chassis hat eine Länge von 1,50 Metern und eine Breite von 73 Zentimetern. Mit Anbauteilen wie Reifen, Spoilern und Seitenkästen erreicht das Kart eine Länge von knapp zwei Metern und eine Breite von 1,30 Metern. Die hohle Stahlrohr-Hinterachse ist für optimale Kurvenfahrten konzipiert. Ein Kart wiegt ungefähr 100 Kilogramm. Die Motoren leisten zwischen sechs und 52 PS und ermöglichen Geschwindigkeiten von 60 bis fast 180 Stundenkilometern. Wie die FAZ berichtet, konzentriert sich Hetschel auf die Entwicklung von Indoor- und E-Karts. Das "Kart-Magazin" bezeichnet Mach1 als "Vorreiter" im Bereich der E-Kart-Motoren.
In den Jahren 2001 und 2002 wurden mit Mach1-Karts deutsche Meistertitel in der Deutschen Kart Meisterschaft (DKM) gewonnen. Trotz der geringeren Unternehmensgröße im Vergleich zu den italienischen Wettbewerbern bescheinigte das "Kart-Magazin" Mach1 das Potenzial, international konkurrenzfähig zu sein. 2016 folgte ein Vize-Europameister-Titel. Auch heute noch erzielt das Mach1-Werksteam regelmäßig Erfolge in der Deutschen Schaltkartmeisterschaft, wie die FAZ berichtet.
Obwohl Mach1 nationale und internationale Erfolge vorweisen kann, liegt der Fokus laut Geschäftsführer Martin Hetschel, zitiert in der FAZ, nicht auf der Teilnahme an großen internationalen Meisterschaften. Priorität hat die Zugänglichkeit und Kostengünstigkeit des Kartsports für ein breites Publikum. Die steigenden Rohstoffpreise haben den Kartsport mit Verbrennungsmotoren verteuert. Daher setzt Hetschel auf Indoor- und Slalomkarts als günstigere Alternativen. Ein aktuelles Projekt ist der elektrische Slalomkart, der vom ADAC für Slalom-Meisterschaften eingesetzt wird.
Die Rennkarts von Hetschel für die Outdoor-Rundstrecke kosten zwischen 3000 und 6000 Euro. Der Umsatz im Jahr 2023 lag bei zwei Millionen Euro und ist laut Hetschel, wie die FAZ berichtet, gestiegen. Hauptabsatzmarkt sind die Slalomkarts, insbesondere die neue elektrische Version. Händler gibt es in ganz Europa sowie in Chile und den USA.
Weitere Informationen zum Unternehmen und seinen Produkten finden sich auf der Website von Mach1 Kart (https://de.mach1kart.com/) und der Hetschel GmbH & Co. KG (https://hetschel.de/). Ein Artikel auf motorsport-xl.de (https://www.motorsport-xl.de/news/2022/Kartsport-Allgemein/Mach1-Ausstatter-zahlreicher-Kart-Slalom-Endlaeufe-45694.html) berichtet über Mach1 als Ausstatter zahlreicher Kart-Slalom-Endläufe in Deutschland im Jahr 2022.
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