Syriens neue Führung hat wichtige Ministerposten besetzt. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, wurde Asaad Hassan al-Schaibani zum Außenminister ernannt. Der bisherige HTS-Anführer und Agraringenieur Marhaf Abu Kasra übernimmt das Verteidigungsministerium. Al-Schaibanis Ernennung war bereits bekannt. Die tagesschau.de erinnert daran, dass al-Schaibani seit Beginn des Bürgerkriegs 2011 eine Schlüsselrolle in der Opposition spielte. Gegenüber Reuters bezeichnete ein Insider die Ernennung als Ausdruck des Wunsches des syrischen Volkes nach internationalen Beziehungen, die Frieden und Stabilität fördern. Al-Schaibani führte bereits Gespräche mit deutschen und französischen Delegationen.
Die tagesschau.de zeichnet al-Schaibanis Werdegang nach: 1987 in der Provinz Hasaka geboren, studierte er englische Literatur, internationale Beziehungen und Politik an der Universität Damaskus. Im Bürgerkrieg baute er die Abteilung für politische Angelegenheiten der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) auf und engagierte sich in der humanitären Hilfe und Außenpolitik. Laut dpa unterhielt er gute Kontakte zu den Vereinten Nationen.
Die Zeit meldet, dass die Bundesregierung baldmöglichst Kontakt zur Übergangsregierung aufnehmen will. Ein deutscher Diplomat reist im EU-Auftrag nach Damaskus. Die EU fordert laut Zeit den Abzug russischer Militärstützpunkte aus Syrien.
Der Tagesspiegel berichtet von positiven Gesprächen zwischen hochrangigen US-Diplomaten und Syriens neuem De-facto-Machthaber Ahmed al-Sharaa. Das auf al-Sharaa ausgesetzte Kopfgeld wurde laut Tagesspiegel von den USA aufgehoben. Die neue syrische Führung strebt laut tagesschau.de einen "regionalen Frieden" an.
Einen erneuten Angriff aus dem Jemen auf Israel meldet die FAZ. Ein abgefeuertes Projektil konnte nicht abgefangen werden. In Zentralisrael heulten die Sirenen. Die Times of Israel berichtet von einem Brand in Tel Aviv, möglicherweise verursacht durch einen Einschlag.
Die FAZ berichtet außerdem über die Besorgnis der Bundesregierung hinsichtlich israelischer Siedlungspläne auf den syrischen Golanhöhen. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts betonte den Widerspruch der Ansiedlung von Zivilbevölkerung zum Besatzungsrecht.
Die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) berichtet, dass der russische Präsident Wladimir Putin Assads Entmachtung nicht als Niederlage für Russland betrachtet.
Das ZDF meldet, dass Bundeskanzler Olaf Scholz das Ende des Assad-Regimes begrüßt. Er unterstrich die Notwendigkeit der Wiederherstellung von Recht und Ordnung sowie des Schutzes aller Religionsgemeinschaften und Minderheiten.