Matthias Ruhl, ein Softwareingenieur mit einer Leidenschaft für die Gastronomie, hat sich auf eine bemerkenswerte Reise begeben: Er hat alle 145 Drei-Sterne-Restaurants der Welt besucht. Diese außergewöhnliche Herausforderung erforderte nicht nur eine große Liebe zur Kulinarik, sondern auch technisches Geschick, da Ruhl für einen Platz in einem renommierten Restaurant in Tokio sogar ein Computerprogramm schrieb. In einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung beschreibt er seine Erfahrungen und Eindrücke aus den besten Küchen der Welt.
Ruhl's Interesse an der Sterneküche begann während seiner Zeit bei Google, wo er die Möglichkeit hatte, verschiedene kulinarische Angebote zu genießen. „Das Essen war für uns Mitarbeiter umsonst, aber manchmal organisierten die Chefs spezielle Menüs, die wir bezahlen mussten. Diese Gerichte waren mit hochwertigen Zutaten zubereitet und schmeckten viel besser“, erklärt Ruhl. Diese Erfahrungen führten ihn dazu, seine Sichtweise auf die Sterneküche zu überdenken und die Idee zu entwickeln, alle Drei-Sterne-Restaurants zu besuchen.
Die Reise durch die Welt der Drei-Sterne-Restaurants stellte Ruhl vor zahlreiche Herausforderungen. Besonders bemerkenswert war sein Besuch in Tokio, wo die Konkurrenz um einen Tisch in den besten Restaurants enorm ist. Um sicherzustellen, dass er einen Platz bekam, entwickelte er ein Computerprogramm, das ihm half, die Verfügbarkeiten in Echtzeit zu überprüfen. Diese technologische Lösung zeigt, wie ernst Ruhl seine Mission nahm und wie sehr er bereit war, für seine Leidenschaft zu investieren.
Während seiner kulinarischen Reise hatte Ruhl die Gelegenheit, mit einigen der besten Köche der Welt zu sprechen und ihre Küchen zu erleben. Er beschreibt die Atmosphäre in diesen Restaurants als einzigartig und die Zubereitung der Speisen als eine Kunstform. „Jeder Koch hat seine eigene Philosophie und Herangehensweise an das Kochen. Es ist faszinierend zu sehen, wie viel Leidenschaft und Kreativität in jedes Gericht einfließt“, so Ruhl.
Trotz der Vielzahl an exquisiten Gerichten, die er probierte, bleibt sein Leibgericht unverändert: „Mein Leibgericht sind immer noch Brägele“, sagt Ruhl. Diese einfache, aber köstliche Speise zeigt, dass auch in der Welt der Haute Cuisine die Wertschätzung für traditionelle Gerichte und regionale Küche nicht verloren geht. Ruhl hebt hervor, dass die besten Küchen oft auch die einfachsten Gerichte perfekt zubereiten können.
Ein weiteres Thema, das Ruhl während seiner Reisen beobachtete, ist die Bedeutung regionaler Produkte in der Dreisterneküche. Viele Spitzenköche legen großen Wert auf lokale Zutaten und versuchen, die Aromen ihrer Heimat in ihren Gerichten widerzuspiegeln. Dies führt zu einer interessanten Mischung aus Tradition und Innovation, die die Gastronomie bereichert. „Es ist beeindruckend zu sehen, wie die Köche die besten Produkte aus ihrer Region nutzen, um außergewöhnliche Gerichte zu kreieren“, sagt Ruhl.
Angesichts der Entwicklungen in der Gastronomie und der sich verändernden Essgewohnheiten fragt sich Ruhl, wie sich die Sterneküche in Zukunft weiterentwickeln wird. Er glaubt, dass die Verbindung von Tradition und modernen Techniken weiterhin im Vordergrund stehen wird. „Die besten Köche werden immer Wege finden, um ihre Gerichte zu verbessern und neue Geschmackserlebnisse zu schaffen“, so Ruhl.
Matthias Ruhls Reise durch die Welt der Drei-Sterne-Restaurants ist nicht nur eine persönliche Herausforderung, sondern auch eine Entdeckungsreise durch die Vielfalt und Kreativität der globalen Gastronomie. Seine Erfahrungen und Einsichten bieten einen faszinierenden Blick auf die Kunst des Kochens und die Bedeutung von Qualität und Leidenschaft in der Küche. Ruhl ermutigt andere, sich ebenfalls auf diese kulinarischen Abenteuer einzulassen und die Welt der Sterneküche zu erkunden.
Die Reise durch die besten Küchen der Welt hat Ruhl nicht nur kulinarisch bereichert, sondern auch seine Perspektive auf Essen und Kochen nachhaltig verändert. Seine Geschichte ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Leidenschaft und Technologie Hand in Hand gehen können, um außergewöhnliche Erfahrungen zu schaffen.
Quellen: FAZ.net
