Die Formel 1, die Königsklasse des Motorsports, ist seit jeher ein Schauplatz für technische Innovationen, strategisches Geschick – und gelegentlich auch für Kontroversen. In der aktuellen Saison, in der der WM-Titel hart umkämpft ist, mehren sich die Verdächtigungen über mögliche Regelverstöße und Tricksereien. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 4. November 2024 berichtete, wird hinter vorgehaltener Hand gemunkelt, dass nicht alle Teams die Regularien einhalten.
Konkrete Anschuldigungen werden zwar vermieden, doch die Fragezeichen stehen im Raum. „Wieso sind die anderen so schnell geworden? Wie bleiben deren Reifen so kühl?“, zitiert die FAZ Stimmen aus dem Fahrerlager. Der Verdacht, dass einige Teams durch unerlaubte Maßnahmen einen Vorteil erlangen, liegt in der Luft. Die Formel 1 hat eine lange Geschichte von „Trickgeschichten“, wie die FAZ es nennt, und die aktuelle Saison scheint keine Ausnahme zu sein.
Ein konkreter Vorwurf, über den unter anderem ran.de berichtet, betrifft den Rennstall McLaren. Red Bull, ein direkter Konkurrent im WM-Kampf, vermutet, dass McLaren Wasser in die Reifen einspritzt, um diese zu kühlen und so deren Lebensdauer zu verlängern. Die FIA, der Motorsport-Weltverband, untersucht diese Vorwürfe bereits, wie ran.de unter Berufung auf Motorsport-Total.com berichtet. Bisher gibt es jedoch keine konkreten Beweise für ein Fehlverhalten.
Die Manipulation der Reifen wäre für die Teams allerdings ein riskantes Unterfangen. Wie ran.de erläutert, werden die Reifen vor dem Rennwochenende zufällig verteilt und codiert. Montage und Demontage erfolgen durch Pirelli-Mitarbeiter, die Teams haben kein eigenes Werkzeug dafür. Einmal demontierte Reifen dürfen zudem nicht wiederverwendet werden. Die einzige Möglichkeit für Manipulationen wäre das Einspritzen von Wasser über das Ventil – ein Vorgang, der unter den Augen der vielen Beobachter in der Boxengasse schwer unbemerkt durchzuführen wäre.
Auch Bild.de greift die Vorwürfe gegen McLaren auf und berichtet, dass Red Bull selbst vor Jahren mit ähnlichen Tricks experimentiert haben soll, als diese noch nicht verboten waren. Der österreichische Rennstall vermutet nun, dass ehemalige Mitarbeiter dieses Wissen zu anderen Teams, darunter McLaren, mitgenommen und dort weiterentwickelt haben könnten.
Die gegenseitigen Verdächtigungen zeigen, wie hoch der Druck im Kampf um die Weltmeisterschaft ist. Ob tatsächlich betrogen wird oder ob es sich lediglich um haltlose Gerüchte handelt, müssen die Untersuchungen der FIA zeigen. Bis dahin bleibt die Formel-1-Welt in Atem.
Quellen:
- Frankfurter Allgemeine Zeitung: https://www.faz.net/aktuell/sport/formel-1/neue-trickgeschichten-aus-der-formel-1-betrug-im-wm-kampf-110086812.html
- DerWesten.de: https://www.derwesten.de/sport/sportmix/formel-1-alpine-podium-haas-wm-id301202656.html
- Weitere Quellen: FAZ (diverse Artikel zur Formel 1), Nachrichtentisch.de, diverse Sportnachrichtenseiten.