Der Bruch der Ampel-Koalition hat Deutschland in eine politische Krise gestürzt. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, fordert nun auch die FDP-Fraktion eine schnellere Vertrauensfrage im Bundestag, um den Weg für Neuwahlen zu ebnen. Dieser Forderung schließt sich auch die Union an, wie unter anderem die Tagesschau berichtet. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) plant die Vertrauensfrage erst für den 15. Januar, was der Opposition zu spät ist. Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz drängt auf eine Wahl bereits in der zweiten Januarhälfte und wirft Scholz laut FAZ vor, den Wahltermin aus parteitaktischen Gründen zu verzögern. Die SPD hingegen verteidigt den Zeitplan des Kanzlers. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dirk Wiese argumentierte im Bundestag, dass Länder und Kommunen Zeit für die Vorbereitung der Wahlen bräuchten, wie die FAZ berichtet.
Die FDP begründete ihre Forderung nach einer schnelleren Vertrauensfrage mit der Notwendigkeit einer handlungsfähigen Regierung, insbesondere im Hinblick auf die zweite Amtszeit von Donald Trump in den USA. FDP-Fraktionschef Christian Dürr betonte im Bundestag, dass eine Minderheitsregierung für die drittgrößte Volkswirtschaft kein Dauerzustand sein könne, wie die FAZ berichtet. Auch die AfD fordert eine schnellere Vertrauensfrage und bezeichnet den Bruch der Ampel als "Befreiung" für Deutschland, wie die Tagesschau berichtet.
Währenddessen hat Robert Habeck seine Kanzlerkandidatur für die Grünen angekündigt, wie die FAZ berichtet. Die Reaktionen auf diese Ankündigung sind gemischt. Unions-Kanzlerkandidat Merz reagierte spöttisch auf Habecks Kandidatur und verwies auf die niedrigen Umfragewerte der Grünen, wie die Neue Westfälische berichtet. Habeck selbst hofft, Wähler aus der Mitte zu gewinnen und verweist auf seinen Realo-Kurs, wie die Neue Westfälische ebenfalls berichtet.
Die FDP meldet nach dem Ende der Koalition einen Mitgliederzuwachs, wie die FAZ berichtet. Ein Parteisprecher sagte, dass es seit dem Aus der Koalition rund 650 neue Mitgliedsanträge gegeben habe.
Die politische Krise in Deutschland hat auch international Besorgnis ausgelöst. Die EU fürchtet eine politische Lähmung, wie die Bayerische Rundfunk (BR) berichtet. Nato-Generalsekretär Mark Rutte sieht jedoch keine sicherheitspolitischen Risiken durch den Koalitionsbruch, wie der BR ebenfalls berichtet.
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