Ein absichtlicher Regelverstoß der MT Melsungen hat beim Heimspiel der SG Flensburg-Handewitt gegen den Tabellenführer aus Nordhessen für Verwirrung und eine Spielunterbrechung gesorgt. Wie die Zeit in einer Meldung der dpa wiedergab, ereignete sich der Vorfall kurz vor Spielende beim Stand von 33:34 für Flensburg. Sechs Sekunden vor dem Abpfiff, nach dem Anschlusstreffer der Melsunger, beging Marti Soler einen Regelverstoß, der als Verhinderung eines Torwurfs gewertet wurde. Dies führte zu einem Siebenmeter für Flensburg und einer Roten Karte für Soler. Melsungens Nationalspieler Timo Kastening erklärte die Situation gegenüber dem Streamingdienst Dyn mit den Worten: „Ursprünglich war der Plan, ein paar Sekunden früher das Tor zu erzielen.“ Durch den Regelverstoß spekulierten die Melsunger auf einen Fehlwurf der Flensburger, um so selbst noch einmal in Ballbesitz zu kommen und den Ausgleich zu erzielen. Emil Jakobsen von der SG Flensburg verwandelte den Siebenmeter jedoch zum 35:33-Endstand.
Kastening räumte ein, dass die Aktion unsportlich erscheinen mag, verteidigte sie aber als einzige Möglichkeit, das Spiel noch zu drehen. Wie die Zeit die dpa zitierte, sagte er: „Viele werden sagen, es war unsportlich, aber es war die einzige Chance, noch etwas zu holen und dementsprechend haben wir das Regelwerk genutzt.“ Er fügte hinzu: „Aber ich kann jeden verstehen, der das kacke findet.“ Gleichzeitig lobte Kastening die Schiedsrichter Robert Schulze und Tobias Tönnies für ihre Spielführung in der Schlussphase.
Von Seiten der Flensburger gab es keine Vorwürfe. Wie die Zeit berichtete, freuten sich die Norddeutschen über den Sieg, der ihnen weiterhin Hoffnungen auf einen Champions-League-Platz und die Teilnahme am Titelkampf ermöglicht. SG-Torwart Kevin Möller kommentierte die Stimmung in der ausverkauften Flensburger Arena: „Mit so einer Halle kann man schwer verlieren.“
Für die SG Flensburg steht bereits am Dienstag das nächste wichtige Spiel an. In der European League geht es gegen den Ligarivalen VfL Gummersbach um den direkten Einzug ins Viertelfinale. Wie die Zeit berichtete, reicht den Flensburgern ein Unentschieden oder eine Niederlage mit maximal zwei Toren, um die Hauptrundengruppe 4 zu gewinnen. Andernfalls müsste die Mannschaft den Umweg über die Playoffs nehmen.
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-03/02/melsungens-illegaler-griff-in-die-trickkiste-misslingt https://www.handball-world.news/o.red.r/news-1-1-1-114866.html https://www.handball-world.news/o.red.r/news-1-1-1-99342.html https://mt-melsungen.de/
