19.10.2024
Messewirtschaft im Aufschwung: Neubeginn mit Persönlichkeit und digitaler Innovation
Die Messewirtschaft ist ein bedeutender Wirtschaftszweig, der durch die Corona-Pandemie stark beeinträchtigt wurde. Nachdem die Pandemie die Welt in Atem gehalten und zahlreiche Wirtschaftszweige vor Herausforderungen gestellt hat, ist auch die Messewirtschaft stark betroffen gewesen. Messen sind traditionell ein Ort des persönlichen Austauschs, der Präsentation neuer Produkte und der Netzwerkbildung. Doch die Pandemie hat den Messebetreibern und Ausstellern gezeigt, dass ein Umdenken erforderlich ist. Während der Hochphase der Pandemie mussten viele Messen abgesagt oder in digitale Formate umgewandelt werden. Die Messebranche reagierte mit kreativen Lösungen, um den Austausch auch unter diesen erschwerten Bedingungen aufrechtzuerhalten. Virtuelle Showrooms, digitale Ausstellerlisten und Online-Konferenzen wurden zum neuen Normal. Doch die Rückmeldungen von Ausstellern und Besuchern zeigen, dass die digitale Erfahrung das physische Messeerlebnis nicht vollständig ersetzen kann. Die Atmosphäre, die direkte Kommunikation und das Erlebnis vor Ort sind wesentliche Bestandteile einer Messe, die durch digitale Formate schwer nachzubilden sind. Die Diskussion über den Nutzen von Präsenzmessen hat sich jedoch im Laufe der Zeit gewandelt. Während einige die Vorteile digitaler Formate schätzen, wächst bei vielen der Wunsch nach persönlichen Treffen und Live-Erlebnissen. Dies wird durch eine Studie des AUMA, dem Verband der deutschen Messewirtschaft, untermauert. Laut dieser Studie sehen nahezu alle befragten Unternehmen Messen als unverzichtbar für ihre Geschäftstätigkeit an. Mehr als 60 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass Messen auch in den nächsten fünf Jahren die gleiche oder sogar eine steigende Bedeutung haben werden. Die Unternehmen, die an der Studie teilgenommen haben, gaben an, dass während der Pandemie über ein Drittel von ihnen nicht in der Lage war, die Präsenz-Messen durch andere Formate adäquat zu ersetzen. Die Studie zeigt auch, dass die Messebudgets der Unternehmen mehrheitlich steigen oder stabil bleiben. Dies deutet darauf hin, dass die Wertschätzung für Messen als Plattform für Geschäfte, Netzwerkbildung und Informationsaustausch weiterhin hoch ist. Die Messewirtschaft in Deutschland zeichnet sich durch ihre hohe Internationalität aus. Zahlreiche Leitmessen ziehen Aussteller und Besucher aus aller Welt an. Somit ist der Messestandort Deutschland ein wichtiger Knotenpunkt im internationalen Handel. Die Messeveranstalter haben die pandemiebedingte Zwangspause genutzt, um ihre Konzepte zu überdenken und anzupassen, mit dem Ziel, die Messeerfahrung sowohl nachhaltiger als auch attraktiver zu gestalten. Ein Beispiel hierfür ist die Messe Stuttgart, die für ihre Nachhaltigkeitsbemühungen mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2023 ausgezeichnet wurde. Die deutschen Messegesellschaften haben Umweltschutzziele definiert, mit dem Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden. Dies zeigt, dass die Messewirtschaft nicht nur bemüht ist, den Betrieb wieder aufzunehmen, sondern auch Verantwortung für die Umwelt und Gesellschaft zu übernehmen. Blickt man auf die nahe Zukunft, so sind für das Jahr 2024 bereits zahlreiche Messen geplant. Die Unternehmen und Veranstalter blicken zuversichtlich auf das kommende Jahr und erwarten eine weitere Erholung der Messewirtschaft. Der AUMA-Vorsitzende Philip Harting betont, dass die Wirtschaft ihre Branchenmessen mehr denn je braucht, um sich zu präsentieren und Geschäftskontakte zu knüpfen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Messewirtschaft nach einer Zeit der Unsicherheit und Anpassung wieder an Dynamik gewinnt. Die Präsenzmessen sind aus der Sicht der Branche und der ausstellenden Unternehmen nach wie vor ein unverzichtbares Instrument. Die Pandemie hat zwar Herausforderungen mit sich gebracht, aber auch die Chance, neue Konzepte zu entwickeln und die Bedeutung von Messen als Plattform für den internationalen Handel zu unterstreichen. Die Messewirtschaft steht somit vor einem Neuanfang, in dem persönliche Begegnungen wieder mehr Raum finden werden und zugleich die digitale Erweiterung als komplementäres Angebot etabliert wird.
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