Wo Politik ist, wird auch gegessen. Diesmal geht es nach Skopje, die nordmazedonische Hauptstadt, die schon viele Geschichten erzählt hat. Ein besonders prägnantes Ereignis war der Besuch des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, der in dieser Stadt Baklava genoss und damit einen bleibenden Eindruck hinterließ. Dieses kleine Ereignis, das auf den ersten Blick unbedeutend erscheint, hat jedoch sowohl für Steinmeier als auch für die Stadt Skopje eine besondere Bedeutung.
Der Besuch fand am 30. November 2022 im Rahmen eines Staatsbesuchs statt. Steinmeier betrat das Café „Tako Mako“, wo er Tee und das traditionelle Blätterteiggebäck Baklava probierte. Dieses Café, das für seine Baklava mit Walnussfüllung bekannt ist, ist zwar modern gestaltet, doch es trägt die kulturellen Traditionen der Region in sich.
Baklava ist ein beliebtes süßes Gebäck, das in vielen Ländern des Balkans und des Nahen Ostens genossen wird. Es besteht aus dünnen Schichten von Teig, die mit Nüssen gefüllt und mit Sirup oder Honig überzogen sind. Die Zubereitung von Baklava ist eine Kunstform, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. In Skopje ist die Baklava nicht nur ein Dessert, sondern auch ein Symbol der Gastfreundschaft und der kulturellen Identität.
Im „Tako Mako“ angekommen, wird der Besucher von der Atmosphäre und dem Duft von frisch gebackenem Gebäck empfangen. Der Bruder des Caféinhabers, der stolz auf den Besuch von Steinmeier verweist, erzählt, dass dieser Moment eine große Ehre für ihn und seine Familie darstellt. Die Begeisterung und der Stolz der Einheimischen sind spürbar, wenn sie über den deutschen Bundespräsidenten sprechen.
Die Verbindung zwischen Politik und Gastronomie ist in vielen Kulturen stark ausgeprägt. Essen dient oft als eine Form der Diplomatie. Der Genuss von Speisen und Getränken kann Brücken zwischen verschiedenen Kulturen schlagen und Gespräche fördern. Steinmeier, der in seiner Funktion als Bundespräsident häufig mit verschiedenen Kulturen in Kontakt kommt, nutzt solche Gelegenheiten, um die Beziehungen zwischen Deutschland und anderen Ländern zu stärken.
Der Besuch in Skopje ist ein Beispiel dafür, wie Essen als Mittel zur Verständigung und zum Austausch von Ideen dienen kann. Bei der Verkostung von Baklava wird nicht nur der Gaumen verwöhnt, sondern es wird auch ein Stück Kultur und Geschichte erlebt. Die Tradition des gemeinsamen Essens schafft eine angenehme Atmosphäre für politische Gespräche.
Skopje, bekannt für seine Mischung aus alten und neuen Architekturen, bietet einen faszinierenden Hintergrund für Steinmeiers Besuch. Die Stadt hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Transformation durchlaufen. Das alte Marktviertel, wo das Café „Tako Mako“ liegt, ist ein Ort, der Geschichte atmet. Hier wurden schon im 12. Jahrhundert Geschäfte betrieben, und die Straßen sind von einer Atmosphäre durchzogen, die Geschichten aus vergangenen Jahrhunderten erzählt.
Die Innenstadt von Skopje wird von monumentalen Bauten und Statuen dominiert, die oft als kitschig bezeichnet werden. Diese neue Architektur hat die Stadt in den Augen vieler Touristen zu einem modernen Disneyland gemacht, das jedoch nicht die alte Seele der Stadt überdecken kann. Die kulinarischen Traditionen, wie die Zubereitung von Baklava, sind ein fester Bestandteil der Identität von Skopje und geben den Einwohnern einen Grund zur Freude und zum Stolz.
Der Besuch von Frank-Walter Steinmeier in Skopje und seine Erfahrung mit der Baklava im „Tako Mako“ zeigen, wie wichtig kulturelle Begegnungen in der Politik sind. Essen hat die Kraft, Menschen zu verbinden und den Austausch zu fördern. Die Süßigkeit der Baklava steht symbolisch für die süßen Seiten der Diplomatie, während die Gespräche und Begegnungen, die beim gemeinsamen Essen entstehen, dazu beitragen, die Beziehungen zwischen Ländern zu stärken.
Ein einfacher Imbiss, der in einem kleinen Café genossen wird, kann weitreichende Auswirkungen auf die politische Landschaft haben. Der Genuss von Baklava in Skopje ist mehr als nur eine Gaumenfreude; es ist eine Erinnerung daran, dass in der Politik auch Platz für Menschlichkeit, Gastfreundschaft und kulturellen Austausch ist.
