Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich erfreut über die angekündigte Winterhilfe aus dem Norden Europas für sein Land gezeigt. Wie Selenskyj in seinem abendlichen Videobericht erklärte, sei er dankbar für die Unterstützung, die unter anderem ein Paket aus Norwegen im Umfang von 260 Millionen Dollar (knapp 240 Millionen Euro) umfasse. Die Informationen stammen von der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
„Das Paket zielt darauf ab, unseren Energiesektor zu unterstützen“, sagte Selenskyj. „Die Wiederherstellung zerstörter Anlagen und der Aufbau einer modernen Infrastruktur sind das, was wir jetzt vor dem Winter brauchen.“
Zusätzlich zu der norwegischen Hilfe berichtete Selenskyj von einem weiteren Hilfspaket. Die Außenminister Schwedens, Norwegens, Islands, Finnlands, Litauens, Lettlands, Estlands und Dänemarks hatten sich bei einem Besuch in Odessa auf ein Hilfspaket im Wert von 44 Millionen Euro für Kiew geeinigt. Mit diesen Geldern soll Kiew Stromgeneratoren und Solarzellen kaufen können. Wie die Zeit berichtet, bereitet sich die Ukraine bereits seit Wochen intensiv auf den kommenden Winter vor, der der dritte seit Beginn des Krieges sein wird.
Besonders im Fokus steht dabei der Schutz der Energieinfrastruktur, um den befürchteten russischen Angriffen auf die Strom- und Fernwärmeversorgung entgegenzuwirken. In den vergangenen beiden Wintern hatte das russische Militär die ukrainische Zivilbevölkerung mit schweren Angriffen auf Kraftwerke, Transformatoren und Energieanlagen stark unter Druck gesetzt. Russland führt seit Februar 2022 Krieg gegen die Ukraine.
Die Gruppe der sieben führenden demokratischen Industrienationen (G7) hat der Ukraine „unerschütterliche Unterstützung“ im Krieg gegen Russland zugesagt, der bereits seit mehr als zweieinhalb Jahren andauert. Bei einem Treffen in Neapel warfen die Verteidigungsminister der G7-Staaten Russland einen „brutalen und illegalen groß angelegten Angriffskrieg“ vor.
In ihrer gemeinsamen Abschlusserklärung heißt es: „Wir verurteilen Russland, das eine Position der Konfrontation und Destabilisierung auf globaler Ebene einnimmt.“ Mit Blick auf die wiederholten Warnungen aus Moskau vor dem Einsatz von Atomwaffen ist auch von „unverantwortlichem Gebrauch nuklearer Rhetorik“ die Rede. Den Vorsitz der G7 hat in diesem Jahr Italien inne. Weitere Mitglieder sind die USA, Kanada, Großbritannien, Japan, Frankreich und Deutschland.
Bei einem russischen Luftangriff auf die ukrainische Großstadt Saporischschja wurden mehrere Menschen verletzt. Nach offiziellen Angaben stieg die Zahl der Verletzten bis zum Abend auf acht, darunter zwei Kinder. Nach Berichten ukrainischer Medien detonierten am frühen Abend mindestens zwei gelenkte Gleitbomben im Zentrum der Stadt. An mehreren Gebäuden entstanden schwere Schäden. Rettungskräfte suchten nach möglichen weiteren Opfern unter den Trümmern.
An den Fronten im Osten der Ukraine dauerten die schweren Kämpfe an. „Die Lage an der Frontlinie ist durch die besondere Aktivität des Feindes in den Sektoren Kurachowe, Kupjansk und Pokrowsk gekennzeichnet“, teilte der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit. Insgesamt habe es im Tagesverlauf an den verschiedenen Frontabschnitten 71 Gefechte gegeben. Die Frontlinien seien unverändert geblieben.
Ukrainische Truppen meldeten eine ungewöhnlich große Serie von russischen Luftangriffen in der von ihnen besetzten westrussischen Region Kursk. Insgesamt habe es im Tagesverlauf 24 Luftangriffe gegeben, bei denen die russischen Kampfflugzeuge 34 gelenkte Gleitbomben einsetzten. Die Frontberichte konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Die russischen Streitkräfte haben die Ukraine erneut mit Drohnenschwärmen überzogen. Am späten Samstagabend wurden in mehreren Regionen im Süden und Osten des Landes Einflüge von sogenannten Kamikaze-Drohnen gemeldet. Die ukrainische Flugabwehr sei im Einsatz gewesen, berichteten Medien. Weitere Details wurden nicht genannt.
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