19.10.2024
Staualarm am Wochenende Erhöhte Rückreiseverkehr und Baustellen belasten die Autobahnen

Rückreiseverkehr nimmt stark zu: ADAC Stauprognose vom 9. bis 11. August

Am kommenden Wochenende wird der Rückreiseverkehr auf den deutschen Autobahnen massiv zunehmen und voraussichtlich zahlreiche Staus verursachen. Obwohl in keinem deutschen Bundesland die Ferien enden, neigen sich die Sommerferien in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Teilen der Niederlande dem Ende zu. Der ADAC warnt daher vor einem besonders stauintensiven Wochenende.

Hohe Staugefahr auf Rückreiserouten

Die größte Staugefahr besteht auf den Autobahnen in Richtung Norden und Westen. Rückreisende Urlauber aus Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und den Niederlanden werden die Straßen stark belasten. Der ADAC hat eine Liste der Autobahnen veröffentlicht, auf denen das Staurisiko besonders hoch ist:

- A1 Lübeck – Hamburg – Bremen – Dortmund - A3 Frankfurt – Nürnberg – Passau - A5 Karlsruhe – Basel - A7 Hamburg – Flensburg und Hamburg – Hannover - A8 Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg - A9 Berlin – Nürnberg – München

Auch die Fernstraßen zur Nord- und Ostsee sowie die Autobahnen rund um die Metropolen Hamburg, Köln, Berlin und München sind besonders betroffen.

Baustellen verschärfen die Situation

Die ohnehin angespannte Verkehrslage wird durch zahlreiche Baustellen weiter verschärft. Besonders dort, wo Fahrstreifen reduziert sind oder Baustellen besonders lang sind, ist mit erheblichen Verzögerungen zu rechnen. Aktuell gibt es bundesweit über 1000 Autobahnbaustellen, die den Verkehrsfluss beeinträchtigen können.

Verkehrssituation im Ausland

Auch im benachbarten Ausland ist mit hohen Verkehrsbelastungen zu rechnen. Besonders betroffen sind beliebte Urlaubsrouten wie die Tauern-, Fernpass-, Brenner-, Karawanken- und Gotthard-Route sowie die Fernstraßen zu den Küsten Italiens, Frankreichs und Kroatiens. In Italien erreicht der Ferienverkehr mit dem bevorstehenden Ferragosto-Feiertag (15. August) seinen Höhepunkt.

Zusätzlich zu den Verkehrsbelastungen auf den Straßen müssen Reisende an den Grenzen mit Wartezeiten rechnen. Besonders an den Übergängen zu Österreich, Polen, Tschechien und der Schweiz wird verstärkt kontrolliert. Bei Reisen nach Griechenland und in die Türkei sind sogar mehrstündige Verzögerungen möglich. Auch an der deutsch-französischen Grenze sind aufgrund der bevorstehenden Olympischen Spiele in Paris (26. Juli bis 11. August) verstärkte Kontrollen zu erwarten.

Tipps für eine entspannte Fahrt

Um Staus zu umgehen, empfiehlt der ADAC, wenn möglich unter der Woche zu reisen. Dienstag oder Mittwoch bieten sich als weniger stark frequentierte Reisetage an. Wer flexibel ist, kann so wertvolle Zeit sparen und entspannter ans Ziel kommen. Weitere Tipps umfassen:

- Frühzeitige Planung der Reiseroute - Nutzung von Echtzeit-Verkehrsinformationen und Navigationssystemen - Vermeidung von Fahrten während der Hauptreisezeiten am Freitag- und Sonntagnachmittag - Pausen einplanen, um sich zu erholen und die Fahrt sicherer zu gestalten

Aktuelle Baustellen und Vollsperrungen

In Deutschland gibt es derzeit 1132 Autobahnbaustellen, die zu Behinderungen führen können. Zu den kurzfristigen Sperrungen am Wochenende gehören:

- A3 Oberhausen Richtung Köln in Höhe Kreuz Leverkusen von Freitag, 9. August, 22 Uhr, bis Samstag, 10. August, 8 Uhr - A40 Venlo Richtung Essen zwischen Duisburg-Rheinhausen und Kreuz Kaiserberg von Freitag, 9. August, 21 Uhr, bis Montag, 12. August, 5 Uhr - A52 Düsseldorf – Mönchengladbach in beiden Richtungen zwischen Kreuz Kaarst und Kaarst-Nord von Samstag, 10. August, 22 Uhr, bis Sonntag, 11. August, 4 Uhr - A59 Bonn Richtung Köln zwischen Troisdorf und Köln-Lind von Freitag, 9. August, 20 Uhr, bis Montag, 12. August, 5 Uhr

Langfristige Sperrungen betreffen unter anderem:

- A40 Ruhrschnellweg, Dortmund Richtung Essen zwischen Bochum-Harpen und Bochum-Hamme von Dienstag, 6. August, 21 Uhr, bis Dienstag, 19. November, 20 Uhr - A40 Ruhrschnellweg, Essen Richtung Dortmund zwischen Dreieck Bochum-West und Bochum-Zentrum von Dienstag, 6. August, 21 Uhr, bis Dienstag, 19. November, 20 Uhr - A45 Hagen Richtung Dortmund in Höhe Kreuz Hagen bis Mittwoch, 4. September, 12.30 Uhr - A45 Hagen – Gießen in beiden Richtungen zwischen Lüdenscheid-Nord und Lüdenscheid bis auf Weiteres - A49 Kassel Richtung Gießen zwischen Kreuz Kassel Mitte und Kreuz Kassel-West bis Ende des Jahres

Staualarm auch im Ausland

Auch im Ausland verstopft die Urlauber-Rückreisewelle zeitweise die Autobahnen. Besonders stark betroffen sind Italiens Fernstraßen am Wochenende vor Ferragosto. Zu den Problemstrecken zählen unter anderem die Tauern-, Inntal-, Rheintal-, Fernpass-, Brenner-, Karawanken- und Gotthard-Route sowie die Fernstraßen zu und von den italienischen, kroatischen und französischen Küsten.

In Österreich ist der Arlbergtunnel während der gesamten Reisesaison gesperrt, und in Tirol sind an Wochenenden und Feiertagen bis Oktober Stau-Ausweichrouten entlang wichtiger Durchgangsstrecken gesperrt. Auf der Tauernautobahn gibt es ebenfalls etliche Abfahrtssperren, aber auch eine Erleichterung: Die Großbaustelle in der Tunnelkette Golling – Werfen macht nun Pause.

Grenzkontrollen und Wartezeiten

Grenzkontrollen – zumindest stichprobenartige – gehören an mehreren deutschen Grenzen zum Alltag. Besonders an den Übergängen zu Österreich, Polen, Tschechien und der Schweiz wird verstärkt kontrolliert. Verzögerungen von 30 bis 60 Minuten sind keine Seltenheit. Aufenthalte von mehreren Stunden müssen eingeplant werden, wenn man nach Griechenland und in die Türkei reist oder von dort zurückkehrt.

Wegen der Olympischen Spiele in Paris gibt es vorübergehende Grenzkontrollen an der deutsch-französischen Grenze bis zum 30. September. Auch hier sind Verzögerungen zu erwarten.

Verhalten bei Stau und Rettungsgasse

Bei Stau ist es wichtig, eine Rettungsgasse zu bilden. Die Rettungsgasse muss bereits gebildet werden, wenn der Verkehr stockt, und nicht erst, wenn Rettungskräfte mit Blaulicht und Martinshorn von hinten kommen. So funktioniert die Rettungsgasse:

- Wer den linken Fahrstreifen befährt, weicht nach links aus. - Autofahrer auf allen anderen Fahrstreifen fahren nach rechts. - In engen Baustellenbereichen sollte versetzt gefahren werden, um im Ernstfall den linken Fahrstreifen für Rettungskräfte freizumachen.

Bußgelder für Autofahrer, die sich nicht an die Vorschriften halten, können bis zu 320 Euro betragen.

Fazit

Das kommende Wochenende wird für viele Autofahrer auf deutschen und europäischen Autobahnen zur Geduldsprobe. Der ADAC rät, wenn möglich unter der Woche zu reisen und sich gut auf die Fahrt vorzubereiten. Mit einer sorgfältigen Planung und der Nutzung von Echtzeit-Verkehrsinformationen können unnötige Staus und Stress vermieden werden.

Für aktuelle Verkehrsinformationen und weitere Tipps empfiehlt der ADAC, die offizielle Website oder die ADAC App zu nutzen.

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