19.10.2024
Suche nach vermisster Vanessa Huber aus Unterhaching: Neue Details und Fotos veröffentlicht

Suche nach Frau aus Unterhaching: Neue Details und Fotos im Fall Vanessa Huber veröffentlicht

Die 39-jährige Vanessa Huber gilt seit 5. November 2022 als vermisst. Ihr Ehemann Tobias wurde im März 2024 tot in der gemeinsamen Wohnung aufgefunden. Nun hat die Polizei die Suchmaßnahmen nach Vanessa Huber wieder verstärkt.

Die Polizei verstärkt ihre Bemühungen bei der Suche nach der seit 20 Monaten vermissten Vanessa Huber aus Unterhaching. Am vergangenen Donnerstag wurde ein Weiher bei Taufkirchen von Tauchern durchsucht, jetzt veröffentlichten die Fahnder bundesweit ein Foto, das die Vermisste kurz vor dem Verschwinden mit ihrem Ehemann zeigt. Am Mittwoch wird der Fall außerdem in der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ vorgestellt.

Von der Veröffentlichung des Fotos erhofft sich die Polizei Hinweise von Personen, die über das direkte Umfeld des Paares hinausgehen. Vanessa Huber war am 7. November 2022 von ihrem Mann Tobias als vermisst gemeldet worden. Sie soll nach seinen Angaben die gemeinsame Wohnung in Unterhaching zwei Tage zuvor nach einem Streit verlassen haben.

Der Ehemann geriet schnell in Verdacht, verantwortlich für das Verschwinden seiner Frau zu sein. Sie hatte in der Wohnung alle persönlichen Gegenstände zurückgelassen, Ausweis, EC- und Kreditkarte, Ehe- und Verlobungsring, ihre Brille, ihre Handys, ihre Smartwatch, ihre Geldbörse. Zudem hatte der Mann, bevor er zur Polizei ging, das Auto sauber gemacht und zwei Matratzen mit einem Dampfstrahler gereinigt.

Tobias Huber wurde mehrfach vernommen, jedoch konnte der Tatverdacht gegen ihn nicht erhärtet werden, sodass es auch keinen Haftbefehl gegen ihn gab. Mittlerweile wurde das Ermittlungsverfahren eingestellt: Tobias Huber starb im März allein in der Unterhachinger Wohnung, erst nach einer Woche wurde er gefunden. Einen Suizid schließt die Polizei aus, allerdings konsumierte er psychoaktive, wenn auch legale Substanzen; es könnte sein, dass sein Tod damit zusammenhängt.

Tobias Huber war offensichtlich sehr technikaffin, die Polizei beschlagnahmte in der Wohnung mehrere Laptops, USB-Sticks, Handys, Kameras und andere Datenträger – insgesamt vier Terabyte an Daten, mit deren Sichtung die Ermittler noch lange nicht durch sind.

Die Beziehung des Ehepaars litt unter Spannungen. Aus den bisher gesichteten Dateien und anderen Ermittlungen ergibt sich für die Polizei mittlerweile ein genaueres Bild der Vorgeschichte des Paares. Vanessa und Tobis Huber, beide Ende 30, waren seit 2018 verheiratet. Spätestens seit der Corona-Krise 2020 soll es in der Beziehung zu Spannungen gekommen sein – Tobias Huber, der Fitness-Trainer war, hatte seinen Arbeitsplatz verloren, die finanzielle Situation war angespannt.

Wenige Tage vor ihrem Verschwinden hatte Tobias Huber seine Frau der Wohnung verwiesen, sie schlüpfte einige Zeit bei einer Bekannten unter. In diesen Zeitraum fiel auch ein Termin, den Vanessa Huber mit einer Scheidungsanwältin vereinbart hatte, den sie aber aus Krankheitsgründen nicht wahrnahm. Ob ihr Mann von diesem Termin wusste, ist nicht bekannt.

Am 1. November kehrte Vanessa Huber doch wieder in die eheliche Wohnung zurück. An diesem Tag gab es eine Art „Versöhnungs-Spaziergang“ im Perlacher Forst, bei dem Fotos entstanden, die die Polizei jetzt veröffentlichte. Am 5. November soll es nach einem Einkauf in Unterhaching erneut zu einer Auseinandersetzung gekommen sein, weshalb Vanessa Huber die Wohnung noch am selben Tag verlassen haben soll. Dies berichtete ihr Ehemann Tobias bei der Vermisstenanzeige zwei Tage später.

In der Wohnung fanden sich persönliche Gegenstände wie ihr Verlobungs- und ihr Ehering sowie EC-Karte, Kreditkarte, Personalausweis, ihre Smartwatch und ihre beiden Handys.

Verstorbener Ehemann soll synthetische Drogen konsumiert haben. Mehrere Suchaktionen blieben ohne Erfolg. Auch weil ihr Ehemann die Matratzen in der Wohnung und das eigene Auto gereinigt hatte, geriet er in Tatverdacht. Dieser Verdacht ließ sich jedoch nach kriminaltechnischen Untersuchungen nicht erhärten. Im März dieses Jahres wurde der 40-Jährige schließlich leblos in der Wohnung in Unterhaching aufgefunden. Zur Todesursache wurde nichts bekannt. Er soll regelmäßig synthetisch hergestellte Drogen konsumiert haben.

Die Polizei ermittelt nicht mehr wegen eines mutmaßlichen Tötungsdelikts, sondern ausschließlich im Vermisstenfall Vanessa Huber. Die Ermittler schließen nicht hundertprozentig aus, dass sie tatsächlich die Wohnung verlassen hatte, um unterzutauchen oder sich das Leben genommen hat.

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