19.10.2024
In Milwaukee laufen die letzten Vorbereitungen für den großen Nominierungsparteitag der Republikaner

Trumps Krönungsmesse beginnt

USA: Trumps Krönungsmesse beginnt

15. Juli 2024, 23:04 Uhr

Lesezeit: 3 min

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Anhänger von Donald Trump warten auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten am Flughafen in Milwaukee. (Foto: Jim Vondruska/Getty Images via AFP)

Kurz nach dem Attentat auf den Ex-Präsidenten nominieren die Republikaner ihn zum Präsidentschaftskandidaten. Sein Vize soll Senator J. D. Vance werden. Das Verfahren gegen Trump wegen seiner in Florida gehorteten Geheimpapiere wird eingestellt.

Von Peter Burghardt, Milwaukee

Donald Trump wird mit J. D. Vance ins Rennen um die amerikanische Präsidentschaft gehen, das wurde zu Beginn des republikanischen Nominierungskongresses am Montag in Milwaukee bekannt. Der 39 Jahre alte Senator aus Ohio gehört schon länger zu Trumps Favoriten für das Amt des US-Vizepräsidenten und soll dem 78-jährigen Kandidaten dabei helfen, den jüngeren Teil der Wählerschaft anzusprechen.

„Nach langem Überlegen und Nachdenken und unter Berücksichtigung der enormen Talente vieler anderer“ habe er sich für J.D. Vance entschieden, verkündete Trump in seinem Netzwerk Truth Social. Bekannt wurde Vance 2016 durch den Bestseller „Hillbilly Ellegy“, der seine Familie in Amerikas Hinterland beschreibt.

Früher war der Vizepräsidenten-Kandidat ein Kritiker Trumps

Zunächst war der Jurist ein Kritiker Trumps, doch 2022 zog er mithilfe des früheren Präsidenten in den Senat ein. Inzwischen steht er Trumps radikaler Maga-Bewegung nahe. Er kritisiere sogar den damaligen Vize Mike Pence, der Joe Bidens Wahlsieg 2020 im Kongress amtlich machte. Beim Thema Abtreibung ist er noch schärfer als Trump, zugleich bringt er gute Verbindung zu Gönnern im eher liberalen Silicon Valley mit.

Er soll Trump für jüngere Wähler attraktiver machen: J.D. Vance, 39, Senator aus Ohio, soll bei einem Sieg der Republikaner Vizepräsident der USA werden. (Foto: Stefan Jeremiah/AP)

Trump erhielt zum Start des Parteitags rasch mehr als 2200 der gut 2400 Delegiertenstimmen und darf sich nun offiziell als Kandidat der Republikaner für die Präsidentschaftswahl am 5. November fühlen, er muss die Nominierung bei seiner Rede am Donnerstag nur noch annehmen. Mit J.D. Vance wird er im Herbst voraussichtlich gegen Joe Biden und Kamala Harris antreten, sofern es angesichts der angeschlagenen Gesundheit des 81-jährigen Präsidenten keinen Personalwechsel gibt. Die Demokraten halten ihren Parteitag im August in Chicago ab.

Der Kongress der Republikaner begann planmäßig, zwei Tage nach dem Attentat auf Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania. Zum Start erreichte Trump gleich die Nachricht, dass das Verfahren wegen der gehorteten Geheimpapiere in seiner Residenz Mar-a-Lago eingestellt wird. Die Richterin Aileen Cannon kam zu dem Ergebnis, dass die Ernennung des Sonderermittlers Jack Smith gegen die Verfassung verstoße. Smith kann Berufung gegen die Entscheidung einlegen.

Bleibt es bei dem Beschluss, dann hätte der bereits wegen Betrugs verurteilte und viermal angeklagte Trump eine Anklage weniger. Trump erklärte, dies sei „nur der erste Schritt“, er fordert die Einstellung aller Verfahren gegen ihn. Der vom US-Justizministerium eingesetzte Smith ist auch der Sonderermittler im Fall des Sturms von Trump-Anhängern auf das Kapitol vom 6. Januar.

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In Milwaukee laufen die letzten Vorbereitungen für den großen Nominierungsparteitag der Republikaner, der trotz Attentats wie geplant im Beisein Trumps beginnen soll. Nach den Schüssen auf eine Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania feiern Trumps Anhänger dessen Reaktion.

Der Secret Service teilte am Sonntag mit, es sei bei der viertägigen Veranstaltung in Wisconsin „Sicherheit der höchsten Stufe“ gewährleistet. 50.000 Menschen werden in Milwaukee erwartet. „Wir fühlen uns sehr wohl damit, dass wir mit dem Secret Service zusammenarbeiten“, sagte der Vorsitzende des Republikanischen Parteitags.

Neue Einzelheiten über den mutmaßlichen Täter

Wer war Thomas Matthew Crooks? Stück für Stück werden in US-amerikanischen Medien weitere Einzelheiten über den mutmaßlichen Attentäter von Butler bekannt. Ein wirkliches Bild des 20-Jährigen lässt sich damit aber noch nicht zeichnen. Und vor allem beantworten sie nicht die Frage, warum er auf Donald Trump schoss. Was ist bisher bekannt?

Die Waffe: Crooks schoss mit einem halbautomatischen AR-15-Sturmgewehr. Das gehörte, wie am Sonntag mitgeteilt wurde, seinem Vater. Auf diesen waren offenbar insgesamt mehr als 20 Waffen registriert – das berichtet der Fernsehsender CNN unter Berufung auf namentlich nicht genannte Ermittler. Alle diese Waffen seien legal erworben worden.

Der Sprengstoff im Auto: Die Ermittler haben bereits mitgeteilt, dass im Wagen des 20-Jährigen, das in der Nähe des Tatorts geparkt war, Sprengstoff gefunden wurde. CNN berichtet nun, dass Crooks einen Sender bei sich getragen habe. Und dass im Kofferraum seines Hyundai ein Empfänger mit Kabeln gefunden worden sei, die zu einer Metallbox führten, die womöglich mit Sprengstoff gefüllt war. Eine Theorie, die die Ermittler nun verfolgten, sei, dass Crooks mit dem Sender den Sprengsatz zünden wollte – als Ablenkungsmanöver, damit alle Polizisten ihre Aufmerksamkeit darauf richteten, sodass er bei seinem Attentat ungestörter auf Trump schießen könne.

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Nach den Schüssen auf Trump wolle dieser das Treffen der Republikaner in Milwaukee nutzen, um „das Land zu einen“. Die Krönungsmesse findet aber statt.

Der viertägige Parteitag der Republikaner in Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin beginnt am Montag (15. Juli). Dabei werfen die Ereignisse des Wochenendes große Schatten auf das geplante Treffen der Republikaner. Am Samstag wurde bei einer Wahlkampfansprache ein Attentat auf Donald Trump verübt. Ein Mann hatte bei seiner Rede im Bundesstaat Pennsylvania auf den 78-Jährigen geschossen und ihn am Ohr verletzt.

Dennoch reiste Trump bereist am Sonntag nach Milwaukee zum geplanten Parteitag. Schließlich soll Trump dort voraussichtlich am Donnerstag offiziell zum Kandidaten der Partei für die US-Wahl im November gekürt werden und eine wichtige Rede halten

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