25.10.2024
Neue Entwicklungen im Nahostkonflikt

Krieg in Nahost: Neue Verhandlungen über Geiseldeal

Die Verhandlungen über einen möglichen Geiseldeal im Nahostkonflikt nehmen wieder Fahrt auf. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, reist der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, am Sonntag nach Doha, Katar, um dort Gespräche über die Freilassung der in der Gewalt der Hamas befindlichen Geiseln zu führen. Geplant ist ein Treffen mit CIA-Chef William Burns und dem katarischen Premierminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani. Ziel ist es, die festgefahrenen Verhandlungen wiederzubeleben und eine Lösung für die Geiselnahme zu finden.

Innerhalb der israelischen Regierung gibt es jedoch Uneinigkeit über das Vorgehen. Während Ministerpräsident Netanjahu die Verhandlungen unterstützt, kritisieren rechtsextreme Mitglieder seiner Regierung die Entsendung der Delegation und fordern stattdessen eine härtere Gangart gegenüber der Hamas. Wie die Süddeutsche Zeitung weiter berichtet, haben bereits Vorgespräche in Kairo stattgefunden, bei denen sich eine ägyptische Sicherheitsdelegation mit Vertretern der Hamas getroffen hat. Ägypten signalisierte seine Bereitschaft, bei der Vermittlung eines Geiseldeals zu helfen.

Die Verhandlungen konzentrieren sich auf einen möglichen Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge in Israel. Gleichzeitig wird eine Waffenruhe im Gazastreifen angestrebt. Der Druck auf die Verhandlungspartner ist hoch, da sich die humanitäre Lage im Gazastreifen weiter verschlechtert und die Angehörigen der Geiseln verzweifelt auf deren Rückkehr warten. Am Donnerstag demonstrierten sie vor der Residenz von Ministerpräsident Netanjahu in Jerusalem und forderten eine schnelle Lösung.

Parallel dazu erwartet der EU-Ratschef Charles Michel eine Debatte über mögliche Sanktionen gegen Israel. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, wurde das bestehende Partnerschaftsabkommen zwischen der EU und Israel beim EU-Gipfel in der vergangenen Woche von mehreren Staats- und Regierungschefs angesprochen. Hintergrund sind die anhaltende Kritik an Israels Kriegsführung und die Besorgnis über die humanitäre Lage im Gazastreifen. Ein Aussetzen des Abkommens könnte weitreichende Folgen für die Handelsbeziehungen zwischen der EU und Israel haben.

Israels Militärchef Herzi Halevi sieht derweil eine Möglichkeit für ein Ende des Konflikts mit der Hisbollah im Libanon. Er erklärte in einer Videoansprache, dass die oberste Befehlskette der Hisbollah "gründlich zerschlagen" sei. Gleichzeitig bereitet sich der Iran laut Medienberichten auf einen möglichen Vergeltungsschlag Israels vor. Die New York Times zitiert iranische Beamte, die verschiedene Reaktionsszenarien in Abhängigkeit vom Umfang eines israelischen Angriffs skizzieren.

Auf einer internationalen Konferenz in Paris wurden zudem finanzielle Hilfen für den Libanon in Höhe von einer Milliarde Dollar zugesagt. Die Gelder sollen dazu beitragen, die humanitäre Krise im Land zu bewältigen.

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