19.10.2024
USHistoriker sieht Gefahr zunehmender Politisierung in den USA

US-Historiker Manfred Berg warnt vor zunehmender politischer Gewalt in den Vereinigten Staaten

In einem Interview auf der Frankfurter Buchmesse äußerte sich der US-amerikanische Historiker Manfred Berg besorgt über die aktuelle Lage in den Vereinigten Staaten. Berg, Autor des Buches „Das Gespaltene Haus – Eine Geschichte der Vereinigten Staaten von 1950 bis heute“, sieht die Gefahr einer massiven Eskalation politischer Gewalt.

„Wir könnten eine massive Eskalation politischer Gewalt erleben“, sagte Berg im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ). Als Grund für seine Befürchtung nannte er die zunehmende Polarisierung der amerikanischen Gesellschaft. „Die Gräben zwischen den politischen Lager sind tief und die Bereitschaft zur Gewalt ist gestiegen“, so Berg.

Der Historiker sieht Parallelen zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs im 19. Jahrhundert. „Damals wie heute ist die Gesellschaft tief gespalten und es gibt eine starke Ideologisierung der Politik“, sagte Berg. Er warnte davor, dass die USA auf einen Zustand zusteuern könnten, in dem politische Konflikte nicht mehr mit friedlichen Mitteln ausgetragen werden.

Berg rief dazu auf, die Gefahr durch politische Gewalt ernst zu nehmen und präventiv gegenzusteuern. „Wir müssen den Dialog zwischen den politischen Lagern fördern und die Spaltung der Gesellschaft überwinden“, sagte er. Nur so könne eine Eskalation der Gewalt verhindert werden.

Bergs Buch „Das Gespaltene Haus“ zeichnet die Geschichte der USA seit 1950 nach und analysiert die Ursachen für die zunehmende Polarisierung der amerikanischen Gesellschaft. Das Buch ist im Verlag C.H. Beck erschienen.

Quelle: https://www.faz.net/podcasts/f-a-z-podcast-machtprobe/us-historiker-berg-koennten-massive-eskalation-politischer-gewalt-erleben-110057704.html

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