7.1.2025
Neue Hinweise im Fall Luchterhand Polizei sucht in Wannsee

Polizeieinsatz in Berlin-Wannsee im Zusammenhang mit Vermisstenfall Alexander Luchterhand

Ein größer angelegter Polizeieinsatz, bei dem auch Leichenspürhunde zum Einsatz kamen, fand in Berlin-Wannsee statt. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, steht der Einsatz im Zusammenhang mit neuen Hinweisen in einem Vermisstenfall. Die 7. Mordkommission und weitere Beamte ermitteln im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin.

Der Einsatz auf einem Grundstück an der Ecke Alsenstraße/Charlottenstraße begann bereits in den frühen Morgenstunden gegen 6:30 Uhr. Laut einem Polizeisprecher handelt es sich um einen Mann, der seit mehreren Jahren vermisst wird. Der Tagesspiegel berichtet aus Ermittlerkreisen, dass der Einsatz im Zusammenhang mit dem Verschwinden des Journalisten Alexander Luchterhand steht. Luchterhand, der als Informant für verschiedene Medien tätig war, wird seit Anfang Mai 2005 vermisst. Der Fall Luchterhand gilt als einer der spektakulärsten ungeklärten Fälle der Berliner Mordkommission und wird als „Cold Case“ immer wieder von den Ermittlern überprüft.

Der Vermisstenfall Alexander Luchterhand ist nicht der einzige, der durch ungewöhnliche Suchaktionen wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist. Brisant.de berichtet, dass der Smoothie-Hersteller "True Fruits" Anfang November eine bemerkenswerte Suchaktion nach den Vermissten Inga Gehricke und Lars Mittank startete. Fotos der Vermissten, inklusive computergenerierter Bilder, die ihr heutiges Aussehen simulieren, wurden auf Smoothie-Flaschen gedruckt und in über 30.000 Supermärkten in Deutschland, Österreich und der Schweiz verkauft. Laut MDR führte diese Aktion zu über 20 neuen Hinweisen im Fall Inga Gehricke. Die Polizei Halle prüft derzeit diese neuen Hinweise. Auch im Fall Lars Mittank, der 2014 in Bulgarien verschwand, gab die Aktion den Angehörigen neue Hoffnung.

Die Idee, Alltagsprodukte für Fahndungsaufrufe zu nutzen, ist nicht neu. Wie Brisant.de berichtet, wurden in den USA bereits in den 1980er Jahren Fotos vermisster Kinder auf Milchkartons gedruckt. Obwohl die Erfolgsquote dieser Aktionen schwer zu messen ist, gab es Fälle, in denen Kinder durch diese Methode wiedergefunden wurden. So erkannte sich beispielsweise ein siebenjähriges Kind selbst auf einer Milchtüte.

Im Fall Inga Gehricke, die 2015 im Alter von fünf Jahren bei einem Grillfest in Wilhelmshof im Landkreis Stendal verschwand, durchsuchte die Polizei laut MDR im Oktober 2024 einen Teich in der Nähe des Verschwindeortes. Die Suche blieb jedoch erfolglos. Die Polizei Halle, die die Ermittlungen im "Fall Inga" übernommen hat, kündigte weitere Suchaktionen an. Die Bild berichtet, dass die Familie von Inga Gehricke die Smoothie-Aktion selbst initiiert hat. Die Mutter des vermissten Mädchens äußerte die Hoffnung, dass Inga sich selbst auf den Fotos wiedererkennen könnte.

Im Fall Katina K., die seit August 2024 im Kreis Forchheim vermisst wird, durchsuchte die Polizei laut inFranken.de im Oktober 2024 erneut ein Waldstück. Auch hier blieb die Suche erfolglos. Im Fall Katina K. sitzt ein Tatverdächtiger in Untersuchungshaft. Die Polizei geht davon aus, dass die 33-Jährige tot ist.

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