8.1.2025
Erdbeben in Tibet Rettungsarbeiten unter extremen Bedingungen

Über 400 Überlebende nach verheerenden Erdbeben in Tibet geborgen

Rettungskräfte arbeiten unter extrem schwierigen Bedingungen in Tibet, um Überlebende des schweren Erdbebens vom Dienstag zu retten. Mehr als 400 Menschen konnten bereits aus den Trümmern befreit werden, wie chinesische Staatsmedien melden. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet ebenfalls über die Rettungsaktion unter den erschwerten Bedingungen durch Kälte und Höhe.

Das Beben der Stärke 7,1 traf am Dienstag die Region um den Landkreis Tingri, nahe dem Mount Everest. Die große Höhe von 4000 Metern und Temperaturen bis zu minus 16 Grad Celsius erschweren die Rettungsarbeiten erheblich, berichtet die FAZ. Die dünne Luft in dieser Höhe stellt eine zusätzliche Belastung für die Rettungskräfte dar.

Die Folgen des Erdbebens sind katastrophal: Mindestens 126 Menschen starben, 188 wurden verletzt. Rund 3600 Gebäude stürzten ein, über 30.000 Einwohner mussten ihre Häuser verlassen. Auch die Stadt Shigatse wurde schwer getroffen, wie Bilder chinesischer Staatsmedien zeigen. Der Standard und die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichten ebenfalls über die hohe Opferzahl und die massiven Zerstörungen.

Die SZ zitiert einen betroffenen Einwohner, der die Kälte als „unerträglich“ beschreibt und sich besonders um Kinder und ältere Menschen sorgt. Zelte würden vorrangig an die Schwächsten verteilt, er selbst habe die Nacht in seinem Auto verbracht. Da der Arbeitstag in der Region üblicherweise erst gegen 10 Uhr beginnt, schliefen viele Bewohner noch, als das Beben am Dienstagmorgen kurz nach 9 Uhr Ortszeit eintraf, so die SZ.

Inzwischen sind 14.000 Rettungskräfte in dem abgelegenen Gebiet im Einsatz. Wie der ORF berichtet, leiden einige Helfer, die aus tiefer gelegenen Regionen angereist sind, unter Höhenkrankheit. Weitere Rettungskräfte werden erwartet. Auch Chinas stellvertretender Ministerpräsident Zhang Guoqing ist vor Ort, um die Rettungsarbeiten zu koordinieren.

Neben Rettungskräften sind auch Soldaten im Einsatz, berichtet der Deutschlandfunk. Zelte, Decken und andere Hilfsgüter werden in die betroffenen Gebiete gebracht. Nach Angaben amerikanischer Behörden war das Beben so stark, dass sich das Gelände im Umkreis von 80 Kilometern um bis zu 1,6 Meter verschoben hat. Es wurden bereits über 600 Nachbeben registriert, einige davon mit einer Stärke von 4 oder höher, meldet der Spiegel.

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