Neue Milliarden-TV-Verträge der Bundesliga: Streit über die Verteilung entfacht
Milliarden-Deal der DFL: Zankapfel TV-Gelder
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat die nationalen TV-Rechte für die Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29 für die Rekordsumme von 4,484 Milliarden Euro verkauft. Das sind 84 Millionen Euro mehr als im vorherigen Vertragszeitraum. Die Verteilung dieser enormen Summe unter den 36 Erst- und Zweitligisten entfacht jedoch eine heftige Debatte über die Gewichtung von sportlicher Leistung gegenüber Tradition und Reichweite, wie die "Zeit" am 08.12.2024 berichtete.
Jährlich werden 1,121 Milliarden Euro an die Vereine ausgeschüttet. Für die Fans bedeutet der neue Vertrag weiterhin die Notwendigkeit von zwei Abonnements, um alle Spiele live verfolgen zu können. Sky zeigt die Einzelspiele am Samstag, inklusive des Topspiels um 18:30 Uhr, sowie alle Spiele der 2. Bundesliga. DAZN sicherte sich die Rechte für die Samstagskonferenz und die Spiele am Sonntag. Die öffentlich-rechtlichen Sender ARD ("Sportschau") und ZDF ("Sportstudio") behalten ihre bisherigen Übertragungsrechte. Zusätzlich haben sich ProSiebenSat.1 und RTL Rechtepakete gesichert, wie der "Kicker" am 05.12.2024 vermeldete.
Im Zentrum der Diskussion um die Verteilung der Gelder steht die Frage, ob sportlicher Erfolg oder Faktoren wie Fan-Basis und mediale Reichweite stärker berücksichtigt werden sollen. Gladbachs Sportchef Roland Virkus sprach sich, wie die "Zeit" am 08.12.2024 berichtete, im "Doppelpass" auf Sport1 für eine Priorisierung des Leistungsprinzips aus. Er räumte zwar ein, dass auch andere Faktoren eine Rolle spielen, betonte aber, dass Misswirtschaft nicht belohnt werden dürfe. Vor allem der abstiegsbedrohte Zweitligist Schalke 04 fordert seit längerem eine stärkere Berücksichtigung der Strahlkraft von Traditionsvereinen. Virkus zählt zwar auch Borussia Mönchengladbach zu den Top-Clubs, unterstreicht aber die Notwendigkeit, Leistung zu belohnen.
DFL-Präsidiumssprecher Hans-Joachim Watzke sieht in dem neuen TV-Vertrag ein starkes Signal an die europäische Konkurrenz und unterstreicht die Attraktivität der Bundesliga. Er bezeichnete den Abschluss gegenüber der Süddeutschen Zeitung am 05.12.2024 als "großen Erfolg" und hob die damit verbundene Stabilität und Planungssicherheit für die Vereine hervor. Die DFL plant zudem, die Auslandserlöse zu steigern.
Die endgültige Verteilung der Gelder innerhalb der Ligen wird vom DFL-Präsidium entschieden. Laut Watzke gibt es Vereine, die die bestehenden Kriterien diskutieren wollen. Eine Einigung wird im Januar erwartet.
Quellen:
- Zeit Online: https://www.zeit.de/news/2024-12/08/gladbach-sportchef-virkus-zu-tv-geld-leistung-vor-tradition
- Kicker: https://www.kicker.de/dfl-erloest-4-484-milliarden-euro-wer-ab-2025-26-was-zeigt-1072386/artikel
- Süddeutsche Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/sport/dfl-tv-rechte-bundesliga-milliarden-fussball-li.3160979?reduced=true