Die Sage vom Rattenfänger aus Hameln ist vielen Menschen bekannt, sei es aus Märchenbüchern oder Erzählungen. Nun wird dieser Stoff in einem neuen Horrorfilm aufgegriffen, der sowohl in der malerischen Stadt Hameln als auch in Hannover gedreht wurde. Der Film trägt den Titel „Der Rattenfänger“ und wird ab diesem Donnerstag auf mehreren Streamingplattformen verfügbar sein.
Die Handlung des Films dreht sich um Liz, gespielt von der britischen Schauspielerin Elizabeth Hurley, und ihre Tochter Amy, die neu in Hameln sind. Schon bald bemerken sie mysteriöse Vorfälle, die mit der Legende des Rattenfängers in Verbindung stehen. Laut der Hamelner Tourismusgesellschaft deutet alles auf den geheimnisumwobenen Rattenfänger hin, der in der Legende diejenigen heimsucht, die in der Vergangenheit mit einem unverzeihlichen Verbrechen davongekommen sind. Der Film behandelt zudem ein dunkles Geheimnis der Familie und die Rolle eines mysteriösen Straßenmagiers.
Die Dreharbeiten für den Film fanden im September und Oktober 2020 statt. Während die eigentlichen Schauspieler nicht vor Ort waren, wurden Doubles aus Hameln eingesetzt, um die Szenen authentisch zu gestalten. Produzenten des Films haben betont, dass zahlreiche Außenszenen an den malerischsten Orten der Altstadt gedreht wurden, um dem Film einen hohen Wiedererkennungswert für die Stadt Hameln zu verleihen. „Hameln und sein Rattenfänger inspirieren immer wieder Fernsehteams, den Pfeifer und sein Umfeld aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln in Szene zu setzen“, erklärte eine Sprecherin der Tourismusgesellschaft.
Zusätzlich zu den Aufnahmen in Hameln gab es auch einen Drehtermin in Hannover, wo die Hauptfigur ein Laboratorium und eine Nervenklinik besucht. Die meisten Dreharbeiten fanden jedoch in der lettischen Hauptstadt Riga statt. Der Film wurde bereits im Oktober 2023 auf einem Filmfestival im Vereinigten Königreich präsentiert.
Die Reaktionen auf den vor kurzem veröffentlichten Trailer sind gemischt. Einige Zuschauer äußerten sich kritisch und bezeichneten die Neuverfilmung als „Unfug“ oder „ausgelatschten Käse“. Andere hingegen zeigten sich gespannt und fühlten sich aufgrund ihrer Verbindung zur Stadt Hameln verpflichtet, den Film zu sehen. „Als jemand, der in Hameln geboren ist und 30 Jahre dort gelebt hat, ist es nahezu eine Verpflichtung für mich, den zu gucken, oder?“, fragte ein Nutzer in den Kommentaren.
Die bekannteste Version der Geschichte des Rattenfängers stammt von den Gebrüdern Grimm. Der Legende nach lockte ein Mann mit buntem Rock im Jahr 1284 alle Ratten und Mäuse der Stadt Hameln mit seiner Flöte an und führte sie in die Weser, wo sie ertranken. Da die Bürger ihm jedoch nicht das versprochene Geld zahlten, entführte er wenige Tage später 130 Kinder aus der Stadt.
Ob der Film auch in den Kinos von Hameln gezeigt wird, ist derzeit unklar. Laut Berichten ist ein regulärer Kinostart nicht vorgesehen, jedoch könnte eine Sondervorführung in der Region nicht ausgeschlossen werden. Ab Donnerstag wird der Film unter anderem auf Amazon Prime Video und Magenta TV verfügbar sein.
Die Neuinterpretation der Rattenfängersage in einem modernen Horrorformat könnte sowohl alte als auch neue Zuschauer ansprechen und bietet die Möglichkeit, die tief verwurzelte Geschichte in einem neuen Licht zu sehen. Die Verbindung von historischen Elementen mit modernen Erzähltechniken könnte dazu beitragen, das Interesse an dieser klassischen Sage zu beleben und sie in das Bewusstsein einer neuen Generation zu bringen.
Die Dreharbeiten und die damit verbundene Produktion haben nicht nur die Stadt Hameln in den Fokus gerückt, sondern auch die Möglichkeiten aufgezeigt, wie lokale Geschichten in die moderne Filmkultur integriert werden können. Die Reaktionen auf den Film und seine Verfügbarkeit auf Streamingplattformen werden zeigen, ob die Neuinterpretation der Geschichte des Rattenfängers Anklang findet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der neue Horrorfilm „Der Rattenfänger“ eine spannende Perspektive auf eine alte Legende bietet und sowohl die Schönheit der Region als auch die düstere Geschichte, die sie umgibt, in den Vordergrund stellt.
Quellen: Zeit Online, Grafschafter Nachrichten, Goslarsche Zeitung, Dewezet.
