Neuseeland hat sich erneut als Segelmacht bewiesen und den America's Cup zum dritten Mal in Folge gewonnen. Damit schreiben die „Kiwis“ Geschichte, denn noch nie zuvor gelang es einem Team in der Neuzeit, die begehrte Trophäe dreimal hintereinander zu erobern. Wie die FAZ berichtet, setzte sich das neuseeländische Team gegen den britischen Herausforderer Ineos Britannia durch und unterstrich damit seine Dominanz in der Segelwelt.
Hinter dem Erfolg steht ein eingespieltes Team rund um die Segel-Ikonen Peter Burling und Blair Tuke. Burling, der bereits im jungen Alter von 26 Jahren den America's Cup gewann, und sein langjähriger Weggefährte Tuke bilden seit Jahren ein unschlagbares Duo im 49er. Komplettiert wird das Team durch den erfahrenen Steuermann Nathan Outteridge, der im vergangenen Jahr den Weltrekord im Landsegeln aufstellte, und Andy Maloney, der mit Burling und Tuke bereits den Jugend-America's-Cup gewann.
Der America's Cup, der oft als die Formel 1 des Segelsports bezeichnet wird, ist bekannt für seine technologischen Innovationen und spannenden Duelle auf dem Wasser. Die Regatta, die erstmals 1851 ausgetragen wurde, ist der älteste Sportpokal der Welt und hat seit jeher einen besonderen Stellenwert im Segelsport.
Der Sieg der Neuseeländer ist jedoch nicht nur ein Triumph für das Team, sondern auch für das ganze Land. Segeln hat in Neuseeland einen hohen Stellenwert und der America's Cup wird von der Bevölkerung mit großer Leidenschaft verfolgt.
Der America's Cup in Barcelona war nicht nur ein Triumph für die neuseeländischen Segler, sondern auch für die katalanische Hafenstadt selbst. Wie die FAZ berichtet, hat die Regatta das Selbstbewusstsein der Stadt gestärkt und gezeigt, dass Barcelona in der Lage ist, Großveranstaltungen auf Weltniveau auszurichten.
Bürgermeister Jaume Collboni betonte bei der Siegerehrung die Bedeutung des Segelsports für Barcelona: „Segeln ist Teil unserer Identität, und wir sind eine Stadt, die die Fähigkeit hat, Großveranstaltungen wie diese auszurichten.“ Die Regatta habe bereits ein „Erbe“ hinterlassen, so Collboni, und verwies dabei auf den erstmalig ausgetragenen America’s Cup der Frauen und die Premiere der Nachwuchsregatta.
Mit dem Zuschlag für die Ausrichtung des 37. America's Cups wollte Barcelona an die Aufbruchstimmung der Olympischen Sommerspiele 1992 anknüpfen. Damals hatte sich die Stadt zum Meer hin geöffnet und ein neues Image gewonnen.
Trotz des Erfolgs für die Stadt gab es auch kritische Stimmen. Unter dem Motto „No a la Copa América“ (Nein zum America’s Cup) protestierten mehr als hundert Gruppierungen gegen die Regatta. Sie kritisierten die elitäre Sportart der Superreichen und befürchteten negative Auswirkungen auf die Lebensqualität der Einwohner.
Die Organisatoren zeigten sich dennoch zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung. Rund zwei Millionen Besucher aus aller Welt reisten nach Barcelona, um die Regatten vor der beeindruckenden Kulisse der Stadt zu verfolgen. Die Kosten für die Ausrichtung des America's Cups wurden auf rund 80 Millionen Euro beziffert, die aus öffentlichen und privaten Mitteln finanziert wurden.
Barcelona hat mit dem America's Cup bewiesen, dass es zu den Top-Adressen für internationale Sportveranstaltungen gehört. Die Stadt am Mittelmeer bot den Seglern und Zuschauern eine perfekte Bühne und darf sich nun auf eine mögliche erneute Austragung des America's Cups freuen.
