19.10.2024
Notfall auf See: Haikutter mit Verletzten in der Ostsee
Segler in Seenot: Zwei Verletzte auf Haikutter

Segler in Seenot: Zwei Verletzte auf Haikutter

Am Montagnachmittag, dem 26. August 2024, kam es auf der Ostsee, etwa sechs Seemeilen nordwestlich des Bastorfer Leuchtturms, zu einem Notfall auf einem traditionellen Haikutter. Die Besatzung des Zweimasters benötigte dringend Hilfe, nachdem ein Mast gebrochen war und der Skipper sich dabei am Kopf verletzte. Laut Angaben der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) wurde die Situation durch die Verletzung des Skippers und die gesundheitlichen Probleme eines weiteren Crewmitglieds, das giftige Dämpfe im Maschinenraum eingeatmet hatte, verschärft.

Details des Vorfalls

Der Vorfall ereignete sich in der frühen Nachmittagszeit, als der Skipper, während er versuchte, den Mast zu reparieren, von einem herabfallenden Mastteil am Kopf getroffen wurde. Die Verletzung führte zu einer blutenden Wunde, die mit Bordmitteln versorgt werden konnte. Gleichzeitig versuchte ein 65-jähriger Maschinist, die Maschine des 26 Meter langen Arbeitsschiffes zu starten, um das Boot in Sicherheit zu bringen. Dabei versagte jedoch der Anlasser, was die Situation weiter komplizierte.

Rettungsmaßnahmen

Die Besatzung des Haikutters entschied sich, die Seenotretter um Hilfe zu rufen. Zwei Rettungseinheiten der DGzRS, das Seenotrettungsboot „Wilma Sikorski“ aus Kühlungsborn und der Rettungskreuzer „Arkona“ aus Warnemünde, wurden alarmiert. Trotz der schwierigen Wetterbedingungen mit starkem Seegang gelang es der „Wilma Sikorski“, etwa 27 Kilometer vor Kühlungsborn an das havarierte Schiff heranzufahren.

Medizinische Versorgung

Ein als Rettungssanitäter ausgebildeter Seenotretter stieg auf den Haikutter über, um die Verletzten zu versorgen. Der Maschinist wurde in einem Schockzustand und zusätzlich unter Seekrankheit leidend angetroffen. Nach einer ersten Versorgung mit Sauerstoff konnte der Zustand des Patienten stabilisiert werden. Aufgrund des starken Seegangs entschieden die Seenotretter, den Maschinisten vorerst an Bord des Haikutters zu belassen, um weitere Risiken zu vermeiden.

Schleppaktion und Krankenhaustransport

Nachdem die Situation an Bord stabilisiert war, wurde der Haikutter von der „Arkona“ in Schlepp genommen und sicher nach Kühlungsborn gebracht. Dort wartete bereits ein Rettungswagen, um den 65-jährigen Maschinisten in ein Krankenhaus zu transportieren. Der Skipper, dessen Verletzung ebenfalls behandelt werden musste, entschied sich, an Bord zu bleiben und das Schiff nicht zu verlassen.

Fazit

Dieser Vorfall verdeutlicht die Gefahren, denen Segler auf offener See ausgesetzt sind, insbesondere bei widrigen Wetterbedingungen und technischen Pannen. Die schnelle Reaktion der Seenotretter und die medizinische Versorgung vor Ort haben dazu beigetragen, dass die Verletzten in Sicherheit gebracht werden konnten. Die DGzRS ist bekannt für ihren unermüdlichen Einsatz und hat in den letzten Jahren zahlreiche Leben auf Nord- und Ostsee gerettet.

Quellen

Die Informationen in diesem Artikel stammen aus Berichten der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sowie von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).

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