Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, der als Spitzenkandidat der Linken zur bevorstehenden Landtagswahl antritt, zeigt sich optimistisch und entschlossen, auch im Falle einer Niederlage nicht in den Ruhestand zu treten. In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur erklärte der 68-Jährige: „Ich bin ein Kampfrentner.“ Dies verdeutlicht seine Haltung, dass er auch nach Erreichen des Rentenalters weiterhin aktiv in der Politik bleiben möchte.
Ramelow betont, dass er trotz seines Rentenalters weiterhin für seine Wähler im Thüringer Landtag arbeiten will. Er kandidiert sowohl als Spitzenkandidat für die Linke als auch als Direktkandidat in Erfurt. „Es ist meine Pflicht, meine Arbeit für meine Wähler im Landtag zu machen“, so Ramelow. Unabhängig davon, ob er direkt oder über die Liste der Linken ins Parlament einzieht, wird er sein Abgeordnetenmandat antreten. „Ich bin niemand, der in kritischen Situationen wegläuft. Das habe ich auch als Ministerpräsident gelebt“, fügte er hinzu.
Die bevorstehende Landtagswahl in Thüringen, die am kommenden Sonntag stattfinden wird, bringt einige Herausforderungen mit sich. Aktuelle Umfragen deuten darauf hin, dass die AfD die stärkste Partei werden könnte. Ramelows rot-rot-grüne Koalition, die seit 2014 an der Macht ist, hat seit 2020 keine eigene Mehrheit mehr und sieht sich laut Umfragen kaum Chancen auf eine weitere Amtszeit gegenüber.
Als geschäftsführender Ministerpräsident wird Ramelow und sein Kabinett bis zur Bildung einer neuen Regierung im Amt bleiben. Dennoch sieht er sich auch als Abgeordneter in der Verantwortung: „Ich werde alles dafür tun, dass es zu einer von den demokratischen Parteien getragenen Mehrheitsregierung in Thüringen kommt“, betonte er.
Bodo Ramelow ist ein bedeutender Politiker in Deutschland, da er der erste Linke-Politiker ist, der an der Spitze einer Landesregierung steht. Zudem war er der erste Politiker in Deutschland, der eine Koalition aus drei Parteien erfolgreich bildete. Diese Errungenschaften machen ihn zu einer zentralen Figur in der politischen Landschaft Thüringens und darüber hinaus.
Die politische Situation in Thüringen ist komplex. Die Umfragen zeigen, dass die AfD in der Wählergunst steigt, während die Linke, die in einer Minderheitsregierung mit SPD und Grünen regiert, an Unterstützung verliert. Ramelow und seine Koalitionspartner stehen vor der Herausforderung, eine stabile Mehrheit zu finden, um die Regierungsarbeit fortzusetzen.
Die CDU, die unter dem Spitzenkandidaten Mario Voigt antritt, sieht ebenfalls Chancen auf eine Mehrheitsregierung. In dieser angespannten politischen Lage ist es für Ramelow von entscheidender Bedeutung, die Wähler von den Errungenschaften seiner Regierung zu überzeugen und eine klare Vision für die Zukunft Thüringens zu präsentieren.
Ramelows Entschlossenheit, auch im Rentenalter aktiv zu bleiben, spiegelt seine tiefe Verbundenheit mit der Politik und seinen Wählern wider. Unabhängig vom Ausgang der Wahl wird er weiterhin eine bedeutende Rolle in der Thüringer Politik spielen. Seine Aussagen verdeutlichen, dass er bereit ist, sich den Herausforderungen zu stellen und für die Interessen der Bürger einzutreten.
Die bevorstehenden Wahlen werden zeigen, ob Ramelow und die Linke in der Lage sind, das Vertrauen der Wähler zurückzugewinnen und eine stabile Regierung zu bilden.
Quellen: dpa Thüringen, Zeit Online
