Bilder der langen Schlangen machten in den sozialen Medien die Runde. Reisende berichteten von stundenlangen Wartezeiten. Wie die Zeit berichtet, sprach Flughafenchef Jost Lammers am Freitag auf einer Pressekonferenz von einem "sehr ungewöhnlichen Anreiseverhalten der Passagiere". Viele Reisende seien bereits sechs Stunden oder früher vor ihrem Abflug am Flughafen erschienen, was zu einem massiven Andrang geführt habe. Die genauen Gründe für dieses Verhalten werden derzeit untersucht.
Jens Ritter, Chef der Lufthansa-Passagiersparte, wies darauf hin, dass der Arbeitsmarkt in München besonders herausfordernd sei, was die Situation zusätzlich erschwere. Die bayerische Staatsregierung forderte am Freitag schnelle Verbesserungen und Lösungen für die Probleme am Flughafen. Auch der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) zeigte sich unzufrieden mit der aktuellen Situation. Er betonte, dass der Flughafen wieder das Niveau eines 5-Sterne-Airports erreichen müsse.
Sowohl der Flughafen als auch die Lufthansa räumten die Probleme ein. Um die Situation zu entspannen, werden Fluggäste der Lufthansa-Tochter Discover Airlines seit Freitagmorgen durch die Sicherheitskontrollen im Terminal 1 geschleust. Zu Stoßzeiten sollen zudem Passagiere, die eigentlich im Terminal 2 abfliegen, mit Bussen zu den Kontrollen im Terminal 1 gebracht werden. Der Flughafen und die Lufthansa appellieren an die Passagiere, nicht früher als drei Stunden vor Abflug zu erscheinen.
Die Sicherheitskontrollen im Terminal 2 wurden am Donnerstag von der Firma SGM im Auftrag der Regierung von Oberbayern durchgeführt. Laut SGM waren alle Kontrollstellen in Betrieb, darunter acht neuartige CT-Spuren und neun konventionelle Spuren. Zwei weitere CT-Scanner sollen in Kürze in Betrieb genommen werden, was die Kapazität im kommenden Sommerflugplan um rund 30 Prozent erhöhen soll.
Insgesamt hatten am Donnerstag rund 47.000 Passagiere Flüge ab Terminal 2 gebucht. Dieser Wert beinhaltet auch Umsteigepassagiere, die die Sicherheitskontrollen in der Regel nicht passieren müssen. Der Anteil der Passagiere, die die Kontrollen durchlaufen mussten, lag an diesem Tag bei rund 55 Prozent - deutlich mehr als an anderen Tagen.
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