Es ist ein unüblicher Vorgang im US-Wahlkampf, dass sich Familienmitglieder eines Präsidentschaftskandidaten öffentlich gegen dessen politische Positionen aussprechen. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtet, hat Melania Trump, die Ehefrau des republikanischen Kandidaten Donald Trump, genau dies getan. Kurz vor der Wahl bezog sie beim Thema Abtreibung klar Stellung – und stellte sich damit gegen ihren Mann.

Die „FAZ“ zitiert aus den Memoiren der ehemaligen First Lady, die kommende Woche erscheinen sollen. Darin heißt es: „Warum sollte jemand anderes als die Frau selbst die Macht haben zu entscheiden, was sie mit ihrem eigenen Körper macht?“. Das Recht auf Abbruch einer ungewollten Schwangerschaft einzuschränken, käme einer Verweigerung der Selbstbestimmung über den eigenen Körper gleich, so Melania Trump weiter. Diese Überzeugung vertrete sie bereits ihr gesamtes Erwachsenenleben.

Besonders brisant ist diese Aussage vor dem Hintergrund, dass Donald Trump die Entscheidung über das Abtreibungsrecht in die Hände der einzelnen Bundesstaaten legen möchte. Durch die Ernennung dreier konservativer Richter für den Obersten Gerichtshof während seiner Amtszeit, ebnete er den Weg für die Abschaffung des landesweiten Rechts auf Abtreibung. In der Folge verschärften viele Bundesstaaten ihre Gesetzgebung in diesem Bereich.

Melania Trumps Positionierung ähnelt damit der der demokratischen Kandidatin Kamala Harris, die sich deutlich für das Recht auf Abtreibung ausspricht und sich für eine Rücknahme der Entscheidung zur landesweiten Abschaffung einsetzt. Knapp einen Monat vor den US-Wahlen ist das Recht auf Abtreibung ein zentrales und umstrittenes Thema im Wahlkampf.

Quelle: FAZ.NET

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