Fünf Jahre nach dem verheerenden Brand von 2019 fand am Sonntag die erste Messe in der Pariser Kathedrale Notre-Dame statt. Der Pariser Erzbischof Laurent Ulrich zelebrierte den Gottesdienst und weihte den neuen Altar, ein bedeutender Schritt im Wiederaufbau des historischen Gebäudes. Die Messe war laut Süddeutscher Zeitung ein Moment großer Ergriffenheit. (Zeit, Süddeutsche Zeitung)
Am Vorabend, Samstag, wurde die Kathedrale feierlich wiedereröffnet. Zahlreiche Staats- und Regierungschefs, darunter der designierte US-Präsident Trump, der ukrainische Präsident Selenskyj und Bundespräsident Steinmeier, nahmen teil. Präsident Macron unterstrich die symbolische Bedeutung von Notre-Dame als Zeugnis menschlicher Schaffenskraft. Der Deutschlandfunk berichtet, dass die fünfjährige Restaurierung originalgetreu erfolgte. (Deutschlandfunk)
Der Sonntagsgottesdienst war für die Gläubigen ein bewegender Moment der Hoffnung. Neben 150 Bischöfen aus ganz Frankreich waren auch Präsident Macron und Vertreter der Pariser Pfarreien anwesend. Auch Kranke, Menschen mit Behinderungen und Obdachlose nahmen teil und aßen anschließend mit den Bischöfen zu Mittag. Der Stern berichtet, dass Erzbischof Ulrich während der Messe den neuen Bronzealtar weihte und Reliquien von fünf Heiligen mit Paris-Bezug einsetzte. (Deutschlandfunk, Stern)
Die Sonntagsmesse war nur der Beginn weiterer Gottesdienste in Notre-Dame. Am Sonntagabend fand eine weitere, schnell ausgebuchte Messe für die Öffentlichkeit statt. In der folgenden Woche sind täglich drei Messen geplant, unter anderem für Mäzene, Anwohner, die südamerikanische Gemeinde in Paris, Schüler, Feuerwehrleute und Handwerker. Am Freitag soll die Dornenkrone Jesu in einer Prozession in die Kathedrale gebracht und in einem neuen Reliquienschrein platziert werden, so der Stern. Die Rheinische Post hebt die Bedeutung der Messe als kirchlichen Teil der Wiedereröffnungsfeierlichkeiten nach den weltlichen Feierlichkeiten am Samstagabend hervor. Auch Präsident Macron nahm am Gottesdienst teil. Die Geistlichen trugen farbenprächtige Gewänder, entworfen von Jean-Charles de Castelbajac. (Stern, Rheinische Post)
Domradio spricht von einem Wochenende im Zeichen von Notre-Dame, das trotz schlechten Wetters weit über Paris und Frankreich hinaus strahlte. Der Sender beschreibt die symbolische Geste des Erzbischofs, der dreimal mit seinem Bischofsstab an das Hauptportal klopfte, um die seit dem Brand verschlossenen Türen zu öffnen. In seiner Predigt betonte Erzbischof Ulrich, dass Gott die Seinen nie verlasse, wofür die Wiedereröffnung von Notre-Dame ein Beweis sei. Domradio zitiert auch eine Passantin, die die Wiedereröffnung als "Wunder" bezeichnete und sich an ihre Tränen beim Anblick der Brandbilder erinnerte. (Domradio)
