Fünfeinhalb Jahre nach dem verheerenden Feuer ist die Pariser Kathedrale Notre-Dame wiedereröffnet worden. Am Samstagabend fand eine feierliche Zeremonie mit etwa 3000 Gästen, darunter zahlreiche Staats- und Regierungschefs, im restaurierten gotischen Bauwerk statt. Präsident Emmanuel Macron bezeichnete Notre-Dame laut FAZ als „Sinnbild der Nation“ und hob hervor, dass die erfolgte Restaurierung innerhalb von fünf Jahren zeige, wozu Frankreich fähig sei. „Wir haben wiederentdeckt, wozu große Nationen in der Lage sind: das Unmögliche zu schaffen.“ (Quelle: FAZ)
Erzbischof Laurent Ulrich von Paris eröffnete die Zeremonie mit dem traditionellen dreimaligen Klopfen seines Bischofsstabs an das Hauptportal, worauf der Chor von Notre-Dame mit einem Psalmgesang antwortete. Zu den anwesenden Gästen zählten neben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der designierte US-Präsident Donald Trump. Steinmeier sprach laut BR von einem historischen Moment der Freude und Hoffnung und bezeichnete Notre-Dame als europäisches Wahrzeichen, das tausend Jahre europäische Geschichte verkörpere. Auch Italiens Präsident Sergio Mattarella und der polnische Präsident Andrzej Duda waren anwesend. Die USA wurden von First Lady Jill Biden vertreten, Großbritannien von Thronfolger Prinz William. (Quelle: AFP, BR)
Aufgrund einer Unwetterwarnung mit starken Windböen wurde die ursprünglich auf dem Vorplatz geplante Zeremonie in das Kircheninnere verlegt. Macron, Trump und Selenskyj trafen sich laut Rheinischer Post vor der Zeremonie zu einem Dreiergespräch im Élysée-Palast. (Quelle: Rheinische Post)
Am Sonntag wird der neue Altar im Rahmen der ersten Messe geweiht. Neben Präsident Macron werden über 150 Bischöfe aus Frankreich und anderen Ländern, Vertreter der Pariser Pfarreien sowie Kranke, Menschen mit Behinderungen und Obdachlose erwartet. (Quelle: BR)
Die Restaurierungskosten belaufen sich auf rund 700 Millionen Euro. Papst Franziskus äußerte die Hoffnung, die Wiedereröffnung könne das kirchliche Leben in Frankreich positiv beeinflussen. In einer Videobotschaft bezeichnete er die Wiedergeburt der Kathedrale laut NZZ als „prophetisches Zeichen des Wiederauflebens der Kirche in Frankreich“. (Quelle: BR, NZZ)
Auch Touristen können die Kathedrale bald wieder – weiterhin kostenlos – besichtigen, allerdings ist eine vorherige Anmeldung über die offizielle Notre-Dame-Homepage oder die Notre-Dame-App erforderlich. (Quelle: Tagesschau)
Nach der Restaurierung erstrahlt die Kathedrale in hellen Farben. Die gereinigten Kirchenfenster tauchen die hellen Mauern in buntes Licht. Gereinigte Fresken und Gemälde erstrahlen in neuem Glanz. Der Dachstuhl wurde originalgetreu mit handbearbeiteten Eichenbalken rekonstruiert. (Quelle: Tagesschau)
Neben der originalgetreuen Rekonstruktion gibt es auch einige Neuerungen: Die Sitzgelegenheiten für die Gläubigen wurden neu gestaltet und ein neuer Altar aus Bronze geschaffen. Der Austausch von sechs Fenstern aus dem 19. Jahrhundert durch zeitgenössische Kunstwerke sorgt für Diskussionen. (Quelle: Tagesschau)
Die Ermittlungen zur Brandursache dauern noch an. Es wird vermutet, dass ein Kurzschluss in der Elektroanlage des Dachstuhls das Feuer ausgelöst hat. (Quelle: Tagesschau)
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