19.10.2024
Olympische Sommerspiele: Athleten profitieren von Extraspur

Olympische Sommerspiele: Extraspur für Athleten eingeführt

In und um Paris sind fortan Schnellfahrspuren für die Olympia-Athleten reserviert. Sie dienen als Experiment für die geplante Verkehrswende.

Die Olympia-Fahrspuren für Athleten und ihre Delegationen bei den Sommerspielen in Paris sind seit Montag geöffnet. Es handelt sich um reservierte Schnellstraßengassen auf dem Pariser Ring "Périphérique" und den wichtigsten Autobahnen von den Pariser Flughäfen zu den Olympia-Stätten. Wer als gewöhnlicher Verkehrsteilnehmer auf die reservierte Spur fährt, dem drohen Geldbußen in Höhe von 135 Euro. Zum Auftakt der Olympischen Spiele am 26. Juli werden mehr als 10.500 Sportler und 206 Delegationen aus den Teilnehmerländern erwartet.

Die Olympia-Spur, die mit einer kurzen Unterbrechung bis zum 11. September für Athleten und die Delegationen reserviert ist, dient als Experiment. Olympia soll die von der sozialistischen Bürgermeisterin Anne Hidalgo geplante Verkehrswende beschleunigen. Ziel ist es, die Fahrspuren auf dem Pariser Ring dauerhaft zu verringern und eine Fahrspur nur für öffentlichen Nahverkehr und Fahrgemeinschaften zu reservieren.

Nachhaltig zu den Olympischen Spielen

Bei den Olympischen Spielen wird ohnehin auf "sanfte Mobilität" gesetzt. Besucher sind angehalten, mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu den Olympiastätten zu kommen. Die Anreise zu den Austragungsorten soll daneben mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgen. Es gibt bewusst keine neuen Parkplätze rund um die Sportstätten. Stattdessen wurden Abstellplätze für Fahrräder errichtet.

Aber nicht alles klappt so, wie es sich die rot-grüne Mehrheit im Pariser Rathaus vorgestellt hat. Das wichtigste Stadion Stade de France wird nicht über einen neugebauten Radweg zu erreichen sein. Die Präfektur lehnte ab, da der Platz dringend für den Autoverkehr gebraucht werde. In der Nähe der Bürostadt La Défense wird eine wichtige Radverbindung gesperrt und in eine Olympia-Fahrspur für Autos umgewandelt. Damit soll der Transport zum Stadion in La Défense gewährleistet werden, wo Schwimm- und Wasserpolo-Wettkämpfe stattfinden.

Quelle: F.A.Z.

Michaela Wiegel, Politische Korrespondentin mit Sitz in Paris.

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