19.10.2024
Ehrenamtliche Fluthelfer im Fokus der Wertschätzung
Hochwasserkatastrophe: Fluthelfer aus dem Landkreis bei Staatsempfang geehrt

Hochwasserkatastrophe: Fluthelfer aus dem Landkreis bei Staatsempfang geehrt

Am 19. Juli 2024 fand in Schloss Schleißheim ein feierlicher Empfang zu Ehren der Fluthelfer statt, die während der verheerenden Hochwasserkatastrophe im Juni 2024 in Bayern im Einsatz waren. Rund 3000 Einsatzkräfte, darunter Feuerwehrleute, Mitglieder des Technischen Hilfswerks (THW), des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), wurden für ihr Engagement und ihren unermüdlichen Einsatz gewürdigt. Der Empfang stellte nicht nur eine Anerkennung für die geleistete Arbeit dar, sondern auch eine Gelegenheit, die Solidarität der bayerischen Bevölkerung in Krisenzeiten zu feiern.

Ein Rückblick auf die Ereignisse

Die Hochwasserkatastrophe, die Anfang Juni 2024 zahlreiche Regionen in Bayern betraf, führte zu dramatischen Szenarien. Flüsse traten über die Ufer, ganze Ortschaften standen unter Wasser und viele Menschen mussten in Notunterkünfte evakuiert werden. In diesen schwierigen Zeiten waren es die Fluthelfer, die unermüdlich arbeiteten, um Leben zu retten, Hilfe zu leisten und die betroffenen Gemeinden zu unterstützen. Über 85.000 Einsatzkräfte waren während der Hochwasserereignisse aktiv und kämpften gegen die Flut.

Der Empfang im Schloss Schleißheim

Der Empfang im Schloss Schleißheim wurde von prominenten Gästen, darunter Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Ministerpräsident Markus Söder, besucht. Beide Politiker hoben in ihren Ansprachen die immense Bedeutung der Hilfsbereitschaft und den Zusammenhalt in der Bevölkerung hervor. Aigner betonte, dass die Flutkatastrophe gezeigt habe, wie wichtig es sei, in schwierigsten Lagen zusammenzuhalten und dass ohne die Hilfe der Ehrenamtlichen die Gesellschaft nicht überlebensfähig wäre.

Erfahrungen der Fluthelfer

Unter den eingeladenen Fluthelfern waren auch einige, die ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Hochwasser teilten. Matthias Benkert, ein Air-Rescue-Spezialist beim BRK, erinnerte sich an emotionale Einsätze, bei denen er und sein Team Menschen vor den Wassermassen retteten. „Es sind Momente, die einem im Gedächtnis bleiben“, sagte Benkert, während er von einer Familie berichtete, die er mit einem Hubschrauber in Sicherheit brachte.

Andreas Storr, der für die Verpflegung der Einsatzkräfte verantwortlich war, berichtete von den Herausforderungen, die mit der Organisation der Nahrungsmittelversorgung verbunden waren. „Wir haben in diesen Tagen 1,3 Tonnen Lebensmittel eingekauft und zubereitet“, erklärte Storr. „Gutes Essen ist wichtig für die Moral, besonders wenn die Helfer tagelang im Einsatz sind.“

Wertschätzung und Ausblick

Der Empfang stellte nicht nur eine Würdigung der geleisteten Arbeit dar, sondern war auch eine Aufforderung an die Politik, die Rahmenbedingungen für ehrenamtliche Helfer zu verbessern. Karsten Thiel, ein langjähriger Helfer des THW, äußerte die Notwendigkeit, dass „Worten und Empfängen auch Taten folgen müssen“. Er kritisierte die zunehmenden Kürzungen bei den Budgets der Blaulichtorganisationen und forderte mehr Unterstützung für die ehrenamtlichen Helfer, die oft unter extremen Bedingungen arbeiten.

Die Veranstaltung endete mit einem festlichen Rahmen, in dem die Gäste bei regionalen Köstlichkeiten und Live-Musik des Polizeiorchesters Bayern den Abend genossen. Eine Tombola zu Gunsten der Fluthelfer rundete den Empfang ab und bot eine weitere Möglichkeit, die Arbeit der Helfer zu unterstützen.

Fazit

Der Empfang im Schloss Schleißheim war ein Zeichen der Wertschätzung für die unermüdliche Arbeit der Fluthelfer in Bayern. Es wurde deutlich, dass die Solidarität und Hilfsbereitschaft der Menschen in Krisenzeiten eine entscheidende Rolle spielt. Während die Fluthelfer für ihren Einsatz geehrt wurden, bleibt die Herausforderung, die Ressourcen und Bedingungen für die zukünftige Katastrophenbewältigung zu sichern. Der Abend war nicht nur eine Feier, sondern auch ein Appell an die Gesellschaft und die Politik, die Wichtigkeit des Ehrenamtes anzuerkennen und zu unterstützen.

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