19.10.2024
Proteste und Debatten rund um Netanjahus Rede vor dem US-Kongress

Israel-Krieg im Liveticker: Proteste rund ums US-Kapitol vor und während Netanjahu-Rede

Am 24. Juli 2024 hielt der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Rede vor dem US-Kongress, während gleichzeitig zahlreiche Demonstrationen gegen seine Regierung und die israelische Militäraktion im Gazastreifen stattfanden. Diese Ereignisse sind Teil des anhaltenden Konflikts zwischen Israel und der Hamas, der seit Monaten anhält und international für große Besorgnis sorgt.

Der Kontext der Rede

Netanjahus Besuch in Washington war sein erster seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023, der in eine umfassende militärische Offensive Israels gegen den Gazastreifen mündete. Dies war ein seltener Moment, da Reden vor beiden Kammern des US-Kongresses nur wenigen ausländischen Staatsführern zuteilwerden. In seiner Ansprache warb Netanjahu für die Unterstützung der USA für Israel und betonte die Notwendigkeit einer gemeinsamen Front gegen den Terrorismus.

Reaktionen auf die Proteste

Vor dem Kapitol versammelten sich Tausende von Demonstranten, die gegen die israelische Militäraktion und die Unterstützung der USA für Israel protestierten. Die Kapitolpolizei meldete, dass einige Demonstranten festgenommen wurden und dass Pfefferspray eingesetzt wurde, um die Menge zu kontrollieren. Die Proteste wurden von verschiedenen Organisationen, darunter auch von antizionistischen Gruppen, organisiert. Viele Demonstranten forderten einen sofortigen Stopp der Waffenlieferungen an Israel und ein Ende des militärischen Vorgehens im Gazastreifen.

Netanjahus kritische Äußerungen

In seiner Rede wandte sich Netanjahu direkt gegen die Demonstranten und bezeichnete sie als „nützliche Idioten des Iran“. Er kritisierte, dass viele der Protestierenden keine Ahnung von den komplexen Umständen des Konflikts hätten und warf ihnen vor, auf der Seite von Vergewaltigern und Mördern zu stehen. Diese Äußerungen stießen auf gemischte Reaktionen, sowohl unter den Abgeordneten als auch in der Öffentlichkeit.

Kritik an den israelischen Militäraktionen

Die israelische Offensive im Gazastreifen wird international stark kritisiert, insbesondere wegen der hohen Zahl ziviler Opfer. Netanjahu wies jedoch alle Vorwürfe zurück, dass Israel gezielt Zivilisten angreife. Er betonte, dass die israelische Armee alle nötigen Maßnahmen ergreife, um Zivilisten zu schützen, und dass die Verantwortung für die humanitäre Krise im Gazastreifen bei der Hamas liege, die Zivilisten als menschliche Schutzschilde benutze.

Internationale Reaktionen

Die Rede Netanjahus und die begleitenden Proteste werfen ein Schlaglicht auf die gespaltene Meinung in den USA und weltweit bezüglich des Nahostkonflikts. Während einige Politiker und Bürger die Unterstützung für Israel bekräftigen, fordern andere eine Neubewertung der amerikanischen Außenpolitik in der Region. Der US-Präsident Joe Biden, der Netanjahu zuvor in einem Treffen begegnete, war in der Vergangenheit oft unter Druck geraten, die militärische Unterstützung für Israel zu hinterfragen.

Fazit

Die Proteste rund ums US-Kapitol und die Reaktionen auf Netanjahus Rede verdeutlichen die komplexe und oft kontroverse Natur des israelisch-palästinensischen Konflikts. Die Spannungen zwischen den verschiedenen politischen Gruppen in den USA und die unterschiedlichen Ansichten über den Konflikt spiegeln eine breitere globale Debatte wider, die weiterhin anhält. Die Entwicklungen in den kommenden Wochen, insbesondere in Bezug auf die Gespräche über eine mögliche Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln, werden entscheidend für die weitere Dynamik in der Region sein.

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