25.10.2024
Quarzsandlösung schützt Berliner Tiergartenbäume vor Biberfraß

Weiße Bäume als Schutzschild: Bibermanagement im Berliner Tiergarten

Im Berliner Tiergarten erstrahlen zahlreiche Bäume in ungewohntem Weiß. Doch hinter der ungewöhnlichen Farbgebung steckt ein ausgeklügeltes Naturschutzkonzept. Wie die Stiftung Naturschutz Berlin mitteilt, soll der spezielle Anstrich aus Quarzsand die Bäume vor den unerwünschten Knabberattacken der wiederangesiedelten Biber schützen. Der atmungsaktive Belag wirkt mechanisch und soll die Tiere davon abhalten, die wertvollen Baumstämme zu beschädigen. Die "Zeit" berichtete bereits am 25. Oktober 2024 über die Maßnahme (https://www.zeit.de/news/2024-10/25/weisse-baeume-im-tiergarten-schutz-gegen-biberschaeden).

Die Aktion ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stiftung Naturschutz Berlin, der Unteren Naturschutzbehörde und des Grünflächenamts Mitte. Die Stiftung betont die Herausforderung, in einer Großstadt wie Berlin die unterschiedlichen Interessen von Natur-, Denkmal- und Bevölkerungsschutz unter einen Hut zu bringen. Der Tagesspiegel berichtete ebenfalls über die Aktion und die damit verbundenen Herausforderungen (https://www.tagesspiegel.de/berlin/naturschutz-weisse-baume-im-tiergarten-schutz-gegen-biberschaden-12595160.html).

Lenkung statt Vertreibung: Ablenkfütterung für die Biber

Ziel der Aktion ist es, sowohl den Biberbestand als auch den wertvollen Baumbestand im Tiergarten zu schützen. Die Biber sollen durch gezielte Maßnahmen in andere Bereiche des Parks gelenkt werden, erklären die Naturschutzrangerinnen Laura Damerius und Simone Völker. Ein wichtiger Bestandteil dieses Lenkungskonzepts ist die sogenannte Ablenkfütterung. Durch das Auslegen von Weiden- und Ahornzweigen sollen die Biber von den geschützten Bäumen ferngehalten werden.

Die Biber, die seit etwa fünf bis sechs Jahren wieder im Tiergarten heimisch sind, stehen unter strengem Naturschutz. Anhand der Fraßspuren schätzen die Rangerinnen die Population derzeit auf ein bis drei Tiere. Während die Biber im Sommer hauptsächlich Wasserpflanzen und Gräser fressen, ernähren sie sich im Winter von Rinde und Ästen, die sie durch das Annagen von Bäumen gewinnen.

Naturschutz im urbanen Raum: Ein Beispiel für erfolgreiche Kooperation

Bezirksstadtrat Christopher Schriner (Ordnung, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen) sieht in der Aktion ein gelungenes Beispiel für funktionierenden Naturschutz im urbanen Raum. Die Stiftung Naturschutz Berlin verfolgt das Ziel, Lebensräume in der Hauptstadt zu erhalten und wiederherzustellen. Dafür arbeitet sie eng mit verschiedenen Akteuren zusammen, darunter die Obersten und Unteren Naturschutzbehörden, die Grünflächenämter und weitere Partner.

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