Die Conservative Political Action Conference (CPAC) in Washington zog auch in diesem Jahr wieder zahlreiche europäische Rechtspopulisten an. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, reisten diese in Scharen zu dem mehrtägigen Treffen der amerikanischen Rechten an. Dort feierten sie den Wahlsieg von Donald Trump und die vermeintlich wiedergewonnene Freiheit nach der Amtszeit von Joe Biden. Unter den europäischen Gästen waren unter anderem Nigel Farage und Liz Truss aus Großbritannien, Robert Fico aus der Slowakei und die italienische Premierministerin Giorgia Meloni, wie der Tagesanzeiger berichtet. Auch Mitglieder der AfD und der Werteunion waren anwesend, wie die Tagesschau meldet. Hans-Georg Maaßen von der Werteunion betonte laut Tagesschau die Notwendigkeit einer stärkeren Vernetzung deutscher Konservativer mit internationalen Partnern, insbesondere den Republikanern.
Ein Eklat überschattete jedoch das Treffen. Wie die Süddeutsche Zeitung und der Tagesanzeiger berichten, zeigte Steve Bannon, der ehemalige Chefideologe von Donald Trump, während seiner Rede eine Geste, die an einen Hitlergruß erinnerte. Dies führte dazu, dass Jordan Bardella, der Präsident des französischen Rassemblement National, seine Rede kurzfristig absagte. In einer Mitteilung distanzierte er sich von Bannon und der Geste, die „an Nazi-Ideologie erinnert“, wie die taz und der Stern berichten.
Die Geste Bannons sorgte für Aufruhr unter den europäischen Rechtspopulisten, die, wie die Süddeutsche Zeitung schreibt, lange daran gearbeitet hatten, sich von rechtsextremen Figuren und Gedankengut abzugrenzen. Wie Euractiv berichtet, waren führende rechte Persönlichkeiten aus der EU angereist, um sich mit Vertretern der Trump-Administration auszutauschen und die „America First“-Ideologie nach Europa zu bringen. Die „Patrioten für Europa“ verteilten am Rande der Konferenz Souvenirs und suchten den Austausch mit amerikanischen Konservativen, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Der Vorfall verdeutlicht die Risiken der Verbrüderung europäischer Rechtspopulisten mit den Trump-Republikanern. Während einige europäische Teilnehmer, wie der polnische Ex-Premier Mateusz Morawiecki, Vances Kritik an Europa lobten, so die Süddeutsche Zeitung, äußerten sie sich nur zurückhaltend zur Ukraine-Politik der Trump-Regierung. Bannon selbst bezeichnete Bardella als „kleinen Bub“ und „keinen Mann“, weil dieser seine Rede abgesagt hatte, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Die CPAC dient den europäischen Rechtspopulisten auch als Plattform, um die Aufmerksamkeit der amerikanischen Anführer und Medien zu gewinnen, wie der Tagesanzeiger analysiert. Die Konferenz ist Teil einer Internationalisierung rechter Bewegungen, bei der Trump eine zentrale Rolle spielt, wie Euractiv beobachtet. Die CPAC hat mittlerweile auch Ableger in anderen Ländern, darunter Ungarn, Japan, Argentinien und Israel, wie Euractiv ebenfalls berichtet.
Quellen:
https://www.sueddeutsche.de/politik/populisten-trumps-washington-cpac-li.3206384
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/cpac-treffen-usa-100.html
https://www.tagesanzeiger.ch/rechte-europaeer-an-der-cpac-europaeische-rechte-buhlt-um-trumps-gunst-622868882830
https://www.euractiv.de/section/innenpolitik/news/trumps-cpac-europas-rechte-in-washington/