Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG, gibt weiterhin keine Stellungnahme zu der möglichen Übernahme des Stahlkonzerns durch GP Günter Papenburg und TSR Recycling ab. Wie die Zeit am 26. November 2024 berichtete, äußerte sich Groebler zwar positiv über das Interesse der beiden Unternehmen am Rande des „Handelsblatt Auto-Gipfels“ in Salzgitter, bewertete den Übernahmeversuch jedoch nicht konkret. Er begrüße das Interesse „zweier starker Unternehmen aus Deutschland“, mehr wolle er dazu aber nicht sagen, zitiert dpa Niedersachsen Groebler.
Vor etwa zwei Wochen wurde bekannt, dass die GP Günter Papenburg AG und die TSR Recycling GmbH & Co. KG ein gemeinsames Angebot zur Übernahme von Salzgitter prüfen. Bislang wurden keine konkreten Details zu einem möglichen Angebot veröffentlicht. Die Salzgitter AG erklärte lediglich, dass Vorstand und Aufsichtsrat im Falle eines offiziellen Angebots im Rahmen ihrer gesetzlichen Pflichten eine Stellungnahme abgeben würden. Wie unternehmensportal.com berichtet, verfolgt Günter Papenburg, der bereits ein Viertel der Salzgitter-Aktien hält, mit der Übernahme das Ziel, den Stahlkonzern aktiv umzustrukturieren und für die Zukunft aufzustellen.
IG Metall und Betriebsrat haben bereits Widerstand gegen die Übernahmepläne angekündigt. Sie befürchten negative Konsequenzen für die Beschäftigten, sollte der Konzern seine Unabhängigkeit verlieren. Wie dpa-AFX am 14. November 2024 meldete, fordert die IG Metall den Erhalt der Eigenständigkeit von Salzgitter. Papenburg hält aktuell 25,1 Prozent der Anteile an Salzgitter und ist damit nach dem Land Niedersachsen, das 26,5 Prozent hält, der zweitgrößte Aktionär. Die niedersächsische Landesregierung prüft derzeit die rechtlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen einer möglichen Übernahme, wie die Rheinische Post am 5. November 2024 berichtete. Dabei sollen insbesondere die Interessen der Mitarbeiter berücksichtigt werden.
Die Salzgitter AG befindet sich in einer wirtschaftlich angespannten Situation. Ende Oktober musste das Management die Prognose zum dritten Mal in diesem Jahr nach unten korrigieren. Der Konzern rechnet nun mit einem deutlich niedrigeren Umsatz und einem Verlust vor Steuern von bis zu 325 Millionen Euro. Wie die Rheinische Post berichtet, kündigte Salzgitter-Chef Groebler daraufhin ein verstärktes Sparprogramm an, das vor allem den Handelsbereich betreffen soll. Eine mögliche Übernahme von Salzgitter könnte auch Auswirkungen auf den Kupferkonzern Aurubis haben, an dem Salzgitter rund 30 Prozent der Anteile hält. Wie unternehmensportal.com ausführt, stellt die Beteiligung an Aurubis einen weiteren interessanten Aspekt der Übernahmepläne dar, da über eine mögliche Zusammenarbeit oder gar Integration der Unternehmen spekuliert wird.
Quellen: